Diffuser Schmerz ist oft früher Vorbote einer Depression

WIESBADEN (ner). Jeder dritte Patient mit Depressionen leidet bereits länger als fünf Jahre vor Diagnosestellung an körperlichen Symptomen.

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Etwa vier Millionen Menschen in der Bundesrepublik haben eine behandlungsbedürftige Depression. 60 bis 70 Prozent von ihnen befinden sich in hausärztlicher Obhut. Darauf hat Dr. Bernd Sponheim aus Wismar in Wiesbaden hingewiesen.

Es sei daher wichtig, auf Vorboten einer Depression zu achten, so Sponheim bei einer Pressekonferenz der Unternehmen Boehringer Ingelheim und Lilly. Dabei sind körperliche Beschwerden bedeutsam, etwa Kopf- und Rückenschmerzen, diffuse abdominelle oder Ganzkörperschmerzen.

Behandlungsziel sollte die Beschwerdefreiheit sein, forderte der Psychiater. Denn wenn körperliche Symptome zurückbleiben, neigen die Patienten dreimal öfter zu erneuten depressiven Episoden als Patienten, die beschwerdefrei geworden sind.

Gute Erfahrungen hat Sponheim mit dem selektiven Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin (Cymbalta®) gemacht. Nach einer Studie erreichten knapp die Hälfte der Patienten damit eine Komplettremission, mit Placebo nur 16 Prozent. Das habe auch volkswirtschaftliche Bedeutung, betonte Sponheim.

So koste eine depressive Episode in Deutschland durchschnittlich 3000 Euro. 82 Prozent davon mache die Arbeitsunfähigkeit aus, nur 18 Prozent die Therapie. Bei Remission einer persistierenden Depression reduzierte sich die jährliche Fehlzeit von 17 auf sechs Tage, so eine Untersuchung bei 290 Patienten.

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