NAVIGATOR-Studie

Diuretika und Statine erhöhen das Diabetesrisiko

Forscher empfehlen mehr Blutzuckerkontrollen bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz, die Diuretika oder Statine einnehmen.

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DURHAM. Die Ergebnisse der NAVIGATOR-Studie waren im Frühjahr 2010 erschienen (NEJM 2010; 362: 1463 und 1477). Die Studie untersuchte den Einfluss von Nateglinid und Valsartan auf die Diabetesinzidenz bei Patienten, die bereits eine gestörte Glukosetoleranz und kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweisen.

Lan Shen vom Duke Clinical Research Institute in Durham und ein Team von Endokrinologen, Kardiologen und Statistikern haben sich die NAVIGATOR-Daten noch einmal vorgenommen (BMJ 2013; 347: f6745). Neben den getesteten Substanzen hatten die Teilnehmer nämlich weitere Arzneien eingenommen.

Die Forscher bildeten vier Gruppen von zunächst unbehandelten Probanden, die im Verlauf der Studie Betablocker, Diuretika, Statine oder Kalziumkanalblocker verordnet bekamen. Ziel war es herauszufinden, wie oft in den einzelnen Gruppen während der fünfjährigen Nachbeobachtung neue Fälle von Diabetes diagnostiziert wurden.

Störfaktoren einberechnet, zeigte sich unter Statinen und Diuretika eine signifikant erhöhte Diabetesinzidenz im Vergleich zu Patienten, die diese Mittel nicht einnahmen. Für Statine betrug die Risikoerhöhung 32 Prozent; auf je zwölf Patienten, die damit behandelt wurden, entfiel binnen fünf Jahren eine zusätzliche Diabetesdiagnose.

Bei den Diuretika betrug die Steigerung 23 Prozent, einer von 17 Patienten erkrankte zusätzlich an Diabetes. Die Wissenschaftler plädieren daher dafür, bei Patienten unter diesen Medikamenten den Blutzuckerspiegel enger zu kontrollieren.

Einschränkend anzumerken ist freilich, dass die NAVIGATOR-Studie ursprünglich nicht darauf angelegt war, die vorgelegten Ergebnisse zu liefern. Systematische Fehler in der Analyse sind daher nicht auszuschließen. (rb)

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