Doppelimpfung schützt Herz und Hirn und auch das Leben

HONGKONG (hub). Gegen Influenza und Pneumokokken geimpfte ältere Patienten profitieren gleich mehrfach von den Impfungen: Die Herzinfarkt- und Schlaganfallrate ist geringer, und sie haben weniger Pneumonien.

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Impfung gegen Influenza und Pneumokken: Gerade für ältere Patienten nützlich.

Impfung gegen Influenza und Pneumokken: Gerade für ältere Patienten nützlich.

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Zu diesen Ergebnissen ist eine prospektive Kohortenstudie aus Hongkong gekommen. Rund 37 000 über 65-Jährige wurden einbezogen, 2100 erhielten nur die Grippe-Impfung, 1900 nur jene gegen Pneumokokken und 7300 beide Impfungen (Clin Inf Dis 2010, 51: 1007). Gut 25 000 erhielten keine Impfung. Alle Gruppen waren ähnlich zusammengesetzt, mit zwei Ausnahmen: In der Gruppe der doppelt geimpften Probanden waren etwas weniger Männer und in der Gruppe ungeimpfter Personen weniger Patienten mit COPD.

64 Wochen nach Studienbeginn wurde bilanziert: Bei doppelter Impfung gab es weniger Todesfälle, das Risiko war um 35 Prozent reduziert. Ebenso gab es weniger Pneumonien (minus 43 Prozent), und auch das Risiko für Schlaganfall (minus 33) und Herzinfarkt (minus 48 Prozent) war verringert.

Wer jetzt abwinkt und den Effekt ausschließlich auf die Influenza-Impfung zurückführt, muss sich eines Besseren belehren lassen. Denn die doppelt Geimpften hatten ein 24 Prozent geringeres Pneumonie- und ein 38 Prozent geringeres Herzinfarktrisiko als jene, die nur die Grippe-Impfung bekamen. Auch im Vergleich zur alleinigen Pneumokokken-Impfung profitierten die doppelt geimpften Teilnehmer: 26 Prozent weniger Pneumonien und 35 Prozent weniger Herzinfarkte.

Ärzte tun gut daran, die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission umzusetzen. Danach sind die Impfungen gegen Influenza (jährlich) und Pneumokokken (einmalig) Standard für alle über 60 Jahre. Chronisch Kranke sollen altersunabhängig beide Impfungen erhalten.

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