Schulkinder

Dyskalkulie geht oft mit Legasthenie zusammen

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MÜNCHEN. Zwischen drei und sechs Prozent der Schulkinder haben eine ausgeprägte Rechenstörung. Und mit 57 Prozent weit öfter als angenommen haben diese Kinder obendrein eine Lese- oder Rechtschreibstörung oder beides. Das belegen Forscher aus München in einer Studie mit 1633 Kindern der 3. und 4. Klasse (PlosOne 2014, online 29. Juli).

Auch das Geschlecht ist relevant: Jungen haben häufiger eine Rechtschreibstörung, Mädchen eine Rechenstörung. Schwierigkeiten beim Lesen haben Mädchen und Jungen ähnlich oft.

Die Kinder brauchten eine intensive Förderung, werden die Forscher in einer Mitteilung der LMU München zitiert. Zur Dyskalkulie gebe es in Bayern keine schulrechtliche Regelung, die die Kinder entlastet. (eb)

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Kommentare
Dr. Fritz Gorzny 05.08.201415:58 Uhr

Die Kinder brauchen auch sehr häufig eine spezielle Prismenbrille

Lesen und die räumliche Vorstellung beim Rechenvorgang und den grafischen Darstellungen der Geometrie basieren auf einer schnellen ungestörten binokularen Wahrnehmung. Bei Verzögerungen der Fusion durch Brechungsfehler und assoziierte Heterophorie kommt es zu den typischen Buchstaben- und Zahlendrehern, der Unfähigkeit mehrsilbige Wörter zu differenzieren und grafische Linien durch einen gemeinsamen Punkt zu führen. Stammelndes und sinnloses Lesen, Unähigkeit zu Einfügen von Zahlen in Kolonnen und fehlendes Vorstellungsvermögen von Rechenvorgägen über die Zehn-Finger Nachprüfbarkeit hinaus, sind die gravierenden Folgen die zu einen Absturz in die Sonderschule bei normaler Intelligenz führen können.
Eine Refraktionsbestimmung in Cycloplegie und eine hochdifferenzierte Analyse des Binokularsehens nach der Mess-und Korrektionsmethode nach H.J.Haase am Polatest, können diese Defizite aufdecken. Die so ermittelten Refraktions- und Prismenwerte werden in eine entsprechende Brille eingearbeitet und führen in der Regel zu einer sofortigen Verbesserung der schulischen Probleme. Lesen und Rechnen fällt leichter, die meistens ebenso beklagte Müdigkeit und Unkonzentriertheit lassen nach, Kopfschmerzen verschwinden. Dieses Vorgehen ist oft der letzte Versuch die betroffenen Kinder vor dem Absturz in die "Hilfschulstufe" ,ja häufig sogar vor suizidalen Bedrohungen zu bewahren, wie mwhrfach beobachtet.
Info über Methode und Anwenderlisten unter IVBS.org
Dr. Frtz Gorzny, Augenarzt ,Koblenz, Vizepräsident der Innternationalen Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS)

Carsten Windt 05.08.201408:59 Uhr

pädagogisches Versagen

Genau genommen handelt es sich um keine Krankheiten, da diese durch entsprechende "Schulung" kompensiert werden können. Tatsächlich haben die Kinder keinen geeigneten Zugang zu Lernstrategien erhalten, um richtig rechnen zu können. Letztlich ist es ein Versagen der Eltern und der Schule, da eben diese nicht genügend auf das Kind und seine Fähigkeiten eingehen.
Problem ist aber, dass hier eine Versagenssituation für das Kind aufgebaut wird, die den Bedarf ärztlicher Intervention erzeugt.

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