Ehe senkt Sterberisiko bei Krebs

Eine Partnerschaft ist bei Krebs ein prognostisch günstiges Zeichen, belegt eine norwegische Studie.

Veröffentlicht:

OSLO (eb). Wovon hängen die Überlebensraten Krebskranker ab? Diese Frage haben sich Forscher der Universität Oslo gestellt. In ihre Überlegungen bezogen sie den Familienstand der Patienten mit ein. Ausgewertet wurden dabei die Daten von 440.000 Krebskranken (BMC Public Health 2011; 11: 804).

Diese waren in den Jahren von 1970 bis 2007 an Krebs erkrankt,und zwar in einem Alter von 30 bis 89 Jahren. Die Forscher ermittelten nun die Sterberaten der verheirateten, unverheirateten, geschiedenen, getrennt lebenden und verwitweten Menschen.

Demnach ist bei Unverheirateten mit Krebs das Sterberisiko erhöht, und zwar unabhängig von Alter, Bildung, der Lage des Tumors, dem Zeitpunkt der Diagnose und dem Krebsstadium.

Bessere körperliche Verfassung?

Die Krebs-Sterberate für verheiratete Männer betrug dabei 18 Prozent im Vergleich zu 35 Prozent bei den Unverheirateten. Bei den verheirateten Frauen betrug die Krebs-Sterberate 17 Prozent im Vergleich zu 22 Prozent bei den Unverheirateten.

Eine Ehe schützt offenbar die Partner in guten wie in schlechten Zeiten. Krebskranke Ehepartner überleben ihr Tumorleiden länger. Eine Erklärung dafür gibt es nicht.

Möglich wäre es, dass Verheiratete zum Zeitpunkt der Diagnose in einer besseren körperlichen Verfassung sind und deshalb auf die Behandlung besser ansprechen, vermuten die Forscher.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Preisverleihung

Preisgekrönte Innovationen auf dem Hauptstadtkongress

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick