Impfschutz

Ehrenamtliche helfen Migrantenkindern

Gezielte Interventionen helfen, den Impfschutz von Migrantenkindern zu erhöhen. In der Stadt Stade haben sich dazu Vertrauenspersonen bewährt.

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Vielen Kindern von Einwanderern fehlt ein Impfpass.

Vielen Kindern von Einwanderern fehlt ein Impfpass.

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STADE (rb). Auch Menschen, die für Angebote dieser Art sonst nur schwer erreichbar sind, lassen sich zur Teilnahme an der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) bewegen.

Man muss nur richtig auf sie zugehen. Von einem solchen Erfolg berichten Mediziner des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes der Stadt Stade (Epi Bull 2012; 34: 343).

Am Ende besaßen neun von zehn Kindern aus einem sozialen Brennpunkt einen Impfpass, 91 Prozent von ihnen waren doppelt gegen MMR geimpft. Bis zum Erreichen dieser Quoten hatte es freilich zwölf Jahre gedauert.

Die Maßnahmen des Gesundheitsdienstes zur Förderung der Impfbereitschaft zielten auf das Altländer Viertel von Stade. Sechs Prozent der Menschen dort sind Aussiedler, 49 Prozent haben eine ausländische Staatsbürgerschaft.

45 Prozent sind deutsche Staatsbürger, einige davon besitzen eine weitere Staatsbürgerschaft. 76 von 100 Kindern und Jugendlichen im Viertel beziehen Hilfe zum Lebensunterhalt.

Die Intervention begann im Jahr 1999 mit Informationen für Eltern über die MMR-Impfung.

Niederlassene statt Gesundheitsamt

Das brachte nicht viel: Bei den Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2000 bis 2002 verfügten nur 60 Prozent der Kinder über einen Impfpass, 25 Prozentpunkte weniger als im Landkreisdurchschnitt.

Nur sieben Prozent der Kinder mit Impfpass waren zweimal gegen MMR geimpft worden (Durchschnitt 21 Prozent).

Der Gesundheitsdienst änderte daraufhin die Taktik. Im neuen Konzept spielten Vertrauenspersonen eine Hauptrolle.

Dabei handelte es sich um Migranten, die als "Brücken" zwischen Gesundheitsamt und Zielgruppe dienten und Zugang zur Herkunfts- wie auch zur Aufnahmekultur hatten.

Aufgabe dieser ehrenamtlichen Vertrauensleute war es, dem Gesundheitswesen Türen zu öffnen und etwa über Impfangebote zu informieren.

So gelang es, die Impfraten im Viertel an den Landkreisdurchschnitt anzugleichen. Nachdem das Bewusstsein fürs Impfen geweckt war, konnte man auf die Hilfe der Brückenbauer verzichten.

Die Impfquoten stiegen trotzdem: Im Jahr 2011 hatten 90 Prozent der Kinder im Viertel bei der Schuleingangsuntersuchung einen Impfpass, 91 Prozent von ihnen waren zweimal gegen MMR geimpft.

Die Impftätigkeit war dabei nahezu vollständig vom Gesundheitsamt auf die niedergelassenen Ärzte übergegangen.

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