Ein paar Pfunde zuviel sind durchaus von Vorteil

Veröffentlicht:

BETHESDA (eb). Übergewicht kann ein Schutzpolster bei Infektionen sein und als Schutzfaktor bei vielen Krankheiten dienen. Ein paar Pfunde mehr bringen zusätzliche Reserven. Und: Die Todesursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind nicht signifikant erhöht. Untergewichte haben dagegen Nachteile.

Ein paar Pfunde mehr dürfen es offenbar schon sein. Solche zusätzlichen Reserven sind nach aktuellen Daten ein Schutzfaktor etwa bei Infektionen.

Ein paar Pfunde mehr dürfen es offenbar schon sein. Solche zusätzlichen Reserven sind nach aktuellen Daten ein Schutzfaktor etwa bei Infektionen.

© Foto: PhotoDisc

Das bestätigen Daten einer US-Studie, in der die Todesursachen von insgesamt 2,3 Millionen Gestorbenen analysiert wurden. Übergewichtige (BMI 25 bis 29,9) haben demnach erhebliche Vorteile, wenn es um Todesursachen geht, die nicht auf Krebs oder kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) zurückgehen. Elf Prozent weniger sterben etwa an Infektionen, Asthma oder Nierenkrankheiten im Vergleich zu Normalgewichtigen. Offenbar machten sich die zusätzlichen Reserven positiv bemerkbar, so die Forscher (JAMA 298, 2007, 2028).

Bei der Sterbeursache CVD hatten Übergewichtige weder Vor- noch Nachteile. Ihre krankheitsbezogene Sterberate entsprach der von Normalgewichtigen.

Allerdings: Zu viele zusätzliche Pfunde dürfen es auch nicht sein. In der Gruppe der adipösen Patienten (BMI über 30) starben über 81 000 zusätzlich durch kardiovaskuläre Ursachen, das entspricht einem erhöhten Anteil von fast zehn Prozent. Was aber die anderen Todesursachen betrifft, waren auch die Adipösen nicht stärker betroffen als Normalgewichtige. Einzige Ausnahmen: Diabetiker mit Nierenerkrankungen.

Zu wenig Gewicht ist aber auch nicht gut: Untergewichtige (BMI unter 18,5) hatten in der Studie deutliche Nachteile: Fast 34 000 starben zusätzlich in der Gruppe "Todesursachen außer Krebs oder CVD". CVD als Todesursache hingegen kam bei den Dünnen nicht häufiger vor als bei den Normalgewichtigen.

Bei Krebs als Todesursache sind jedoch offenbar alle gleich: In dieser Studie jedenfalls gab es keine Unterschiede zwischen den vier verschiedenen Gewichtsgruppen.

Unterschieden wurde in der Studie nach drei Sterbeursachen: Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen und andere Ursachen, darunter Diabetes und Nierenerkrankungen, Asthma und COPD oder Infektionen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blick in eine Modellpraxis

DiGA bald auch in der ePA

Phase-III-Studie

Semaglutid erfolgreich gegen metabolische Fettleber

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung