Morbus Crohn

Empfehlungen für Reisende mit CED

Auf welche Risiken sollten Ärzte Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, die ihren Urlaub planen, hinweisen? Zwei Experten geben Tipps.

Veröffentlicht:

MANNHEIM. Morbus Crohn und Mallorca? Das verträgt sich bestens. Urlaubsreisen von CED-Patienten verlaufen erstaunlich unproblematisch, so Professor Wolfgang Kruis von der Klinik für Gastroenterologie, Pulmologie und allgemeine Innere Medizin des Evangelischen Krankenhauses Kalk in Köln. Einige Empfehlungen sollten Ärzte ihren Patienten dennoch mit auf den Weg geben.

Wenn chronisch kranke Patienten auf Reisen gehen, sieht Professor Stephan Vavricka vom Triemli Hospital in Zürich vor allem zwei Gefahren: Die Patienten entwickeln einen Schub oder Komplikationen, ausgelöst etwa durch den Stress, der mit der Reise verbunden sein kann, die Nahrungsumstellung oder mangelnde Compliance im Urlaubsland. Oder es komme zu einer endemischen Infektion, die unter der Therapie mit einem Immunsuppressivum schwer verlaufen kann, so der Gastroenterologe bei einem vom Unternehmen Falk unterstützen Symposium aus Anlass des DGIM-Kongresses.

Die Patienten sollten deshalb mit einer ausreichenden Menge an Medikamenten für ihre Grunderkrankung versorgt sein. Auch empfahl Vavricka Antibiotika für den Fall einer Gastroenteritis mitzugeben und die vorsorgliche Mitnahme von Steroiden zu überlegen. Unter einer Therapie mit Azathioprin, Ciclosporin, Methotrexat oder Sulfasalazin ist zudem zu einem Sonnenschutzmittel möglichst mit LSF 50 zu raten.

Diese Medikamente erhöhen die Empfindlichkeit der Haut für UV-Licht. Bei einer Flugreise, aber auch bei langen Busfahrten, sollte bei CED-Patienten zudem eine Thromboembolieprophylaxe überlegt werden, da ihr Thromboembolierisiko deutlich erhöht ist, vor allem während eines Schubs. "Ein Problem ist das vor allem bei Flügen ab drei Stunden", so Vavricka.

Relevant kann bei Flügen und Reisen in höhere Regionen die Hypoxie werden. Ihre Rolle als beeinflussender oder auslösender Faktor der Inflammation bei CED wurde in den letzten Jahren immer wieder thematisiert. Vavricka etwa hat festgestellt, dass Flüge und Aufenthalte in Höhen über 2000 Metern Risikofaktoren für eine erhöhte Aktivität der CED sein können. (feb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Fallbericht im Fokus

Reizdarmsyndrom oder doch organische Ursache?

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Symptomverbesserung unter Upadacitinib zu Woche 8 und 52

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2]

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Erste Real-World-Daten bei Colitis ulcerosa und neue Langzeitdaten bei Morbus Crohn zu Upadacitinib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden
Abb. 1: Sequenzierung einer Biologika-Therapie bei MC: Effektivität von VDZ in Abhängigkeit der Therapielinie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Frühe versus personalisierte Therapie bei Morbus Crohn

Führt mehr als ein Weg zu einem besseren Behandlungsergebnis?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Ein Traum für jeden Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes: Eine vollständig automatisierte Insulingabe mit Full-Closed-Loop (FCL)-Systemen dank künstlicher Intelligenz (KI).

© Iryna / stock.adobe.com

KI in AID-Systemen

Diabetes: Vollautomatisierte Insulinpumpen sind im Kommen

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren