Minimalinvasive Op

Erfolg bei Wirbelsäulen-Metastasen

Wirbelsäulen-Metastasen treten oft über den gesamten Bereich der Wirbelsäule auf. Betroffene profitieren von minimalinvasiven Op-Techniken.

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LEIPZIG. Die Zahl der Patienten mit Metastasen an der Wirbelsäule ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Etwa 13 Prozent der rund 1,5 Millionen Krebskranken in Deutschland seien davon betroffen, teilt die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG) aus Anlass ihrer Jahrestagung in Leipzig mit. Zudem würden die Patienten immer jünger.

Der Grund liegt in einer zunehmend besseren Therapie der Primärtumoren.

"Die Behandlungserfolge bei Primärtumoren bedeuten, dass die Krebspatienten länger leben", wird Professor Christoph Josten zitiert, Geschäftsführender Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastische Chirurgie am Uniklinikum Leipzig.

Und durch diese längere Überlebenszeit steige das Risiko, dass maligne Zellen aus dem Tumor auch in die Wirbelsäule gelangen und dort Metastasen bilden.

"Minimalinvasive Operationstechniken haben die Behandlungsmöglichkeiten für die Krebspatienten erheblich verbessert", betont Josten. "Bei Wirbelsäulen-Metastasen besteht die Schwierigkeit, dass sie häufig über den gesamten Bereich der Wirbelsäule auftreten.

Daher war eine Operation früher - wenn sie überhaupt durchgeführt werden konnte - mit erheblichen Risiken für die Patienten verbunden, sehr belastend und der Behandlungserfolg war ungewiss", erinnert der DWG-Präsident.

Bei einem minimalinvasiven Eingriff könnten ja durch sehr kleine Schnitte selbst sehr große Implantate eingeführt werden, der Operateur könne mit Hilfe von Mikroskop oder Lupenbrille gezielte Entlastungsmaßnahmen des Rückenmarks vornehmen.

Zunehmend würden auch Metastasen mit dem Wirbelkörper als Ganzes entfernt, was noch bis vor kurzem als nicht sinnvoll angesehen worden sei, berichtet Josten. Ermöglicht werde dies durch neu entwickelte Implantate, die den entfernten Wirbelkörper ersetzen.

Zu den weiteren Verfahren, Metastasen anzugehen, zählt die Anwendung von hochfrequentem, elektrischem Strom. Das entsprechende Instrument wird minimalinvasiv in unmittelbarer Nähe des Tumors platziert und das Tumorgewebe durch Hitze zerstört.

Der schonende minimalinvasive Eingriff und die kurze Op-Dauer reduzierten mögliche Komplikationen während und nach der Op und verursachten weniger Schmerzen, sodass sich die Patienten ja anschließend rascher erholen.

Dies versetze sie schneller in die Lage, unter Umständen eine lebenswichtige Radiatio oder Chemotherapie fortzusetzen oder in Angriff zu nehmen, so die DWG.

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