Erfolg mit Hemmer der Angiogenese bei Nierenkrebs

FRANKFURT AM MAIN (ple). Der Angiogenese-Hemmer Bevacizumab (Avastin®) ist jetzt auch zur Erstlinien-Therapie von Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom zugelassen. In den vergangenen zwei Jahren hatte der monoklonale Antikörper bereits die EU-Zulassungen zur Therapie bei Darm-, Brust- und Lungenkrebs erhalten.

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Die EU-Zulassung stützt sich auf die Daten der Placebo-kontrollierten AVOREN-Studie, in der fast 650 Patienten Interferon-alfa (Roferon®, IFN) allein oder in Kombination mit dem Hemmstoff erhalten hatten. Durch die zusätzliche Behandlung mit Bevacizumab lebten die nephrektomierten Patienten im Median doppelt so lange ohne Fortschreiten der Erkrankung wie Patienten mit IFN-Monotherapie, nämlich statt 5,4 Monate noch 10,2 Monate.

Endresultate zum Gesamtüberleben gebe es noch nicht, sagte Professor Gerald H. Mickisch aus Bremen. Auch der Anteil der Patienten mit partiellem und komplettem Ansprechen sei gestiegen, und zwar von etwa 13 auf mehr als 31 Prozent, so Mickisch bei der Einführungspressekonferenz von Roche Pharma in Frankfurt am Main. Komplettes Ansprechen etwa bedeutet kein Tumornachweis für mindestens vier Wochen.

Bevacizumab bindet an den Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor). Der Antikörper verhindert so, dass VEGF an Endothelzellen der Blutgefäße andockt. Tumoren benötigen aber zum Wachstum und zur Metastasierung die Angiogenese, die durch VEGF stimuliert wird. Durch die Bevacizumab-Therapie bilden sich Gefäße zurück, die Gefäßstruktur normalisiert sich, neue Gefäße können nicht entstehen.

Das Krebsmedikament ist Preisträger des Galenus-von-Pergamon-Preises 2007. Die deutsche Auszeichnung für Innovationen in der pharmakologischen Forschung in zwei Kategorien ist Teil einer internationalen Initiative und wird von der "Ärzte Zeitung" gestiftet.

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