Erfolg mit Pimecrolimus bei Ekzem und Rosazea

DRESDEN (grue). Pimecrolimus ist eine wichtige Therapieoption für die Behandlung von Patienten mit Neurodermitis und hat vermutlich auch das Potential, die Therapie bei anderen chronischen Hautkrankheiten weiter zu verbessern.

Veröffentlicht:

Ob als Creme mit dem Wirkstoff Pimecrolimus oder als Salbe mit der Substanz Tacrolimus - Calcineurinhemmer sind in kurzer Zeit zu einer wichtigen Option in der Behandlung von Patienten mit leichter bis mittelschwerer Neurodermitis geworden.

Sie haben sich als ebenso wirksam erwiesen wie mittelstarke Kortikosteroide, haben aber auch bei Langzeitanwendung nicht die typischen unerwünschten Effekte der Kortikosteroide. Das ist vor kurzem beim Dermatologie-Kongreß in Dresden deutlich geworden.

Aufgrund des Wirkprofils der Calcineurinhemmer seien auch günstige Effekte dieser Substanzen bei anderen steroidsensitiven Dermatosen zu erwarten, sagte Professor Thomas Schwarz von der Hautklinik der Universität Kiel auf einer Veranstaltung des Unternehmens Novartis. So wurde Pimecrolimus, vom Unternehmen angeboten als Elidel®, zum Beispiel erfolgreich in einer Studie mit 20 Patienten mit seborrhoischem Ekzem geprüft.

"Wir haben mit Pimecrolimus auch gute Erfahrungen bei Patienten mit perioraler Dermatitis und Rosazea gemacht", sagte Schwarz. Das gleiche gelte für die Therapie etwa bei hartnäckigen Lidekzemen. Bei den chronischen Ekzemen seien die Auslöser häufig nicht bekannt und die Patienten brauchten eigentlich eine Langzeittherapie mit Steroiden, so Schwarz. Da seien Calcineurinhemmer eine vielversprechende Alternative, obgleich deren Effektivität noch in kontrollieren Studien bestätigt werden müsse.

Ebenso warte man auf Therapiestudien bei Psoriasis inversa, also bei Patienten, bei denen die Psoriasis-Läsionen Hautareale betrifft, die sonst nicht in Mitleidenschaft gezogen sind, etwa Handteller und Fußsohlen, und facialer Psoriasis, wo Pimecrolimus offenbar auch wirke.

"Diese Substanz hat sich als hervorragende therapeutische Strategie zur Behandlung bei entzündlichen Dermatosen erwiesen, bei denen der Einsatz von Steroiden problematisch ist", so Schwarz. Er begrüße die kortisonsparende Therapie mit Calcineurinhemmern, zumal sie nach derzeitigem Kenntnisstand sicher seien.

Darauf wies auch Professor Thomas Luger aus Münster hin. Pimecrolimus-Anwender hätten kein erhöhtes Lymphom-Risiko im Vergleich zur Normalbevölkerung, sagte Luger auch in Hinblick auf die derzeitige Neubewertung der Sicherheit topisch angewandter Calcineurinhemmer durch FDA und EMEA (wir berichteten).

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung