HIV-Impfstoff

Erneut stirbt eine Hoffnung

Wieder wurde eine groß angelegte Impfstudie zur Aids-Prävention gestoppt - die Vakzine hatte einfach nicht gewirkt. Damit ist eine weitere große Hoffnung zur HIV-Impfung enttäuscht worden.

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:
HI-Viren: Die Hoffnung auf eine Impfung schwindet.

HI-Viren: Die Hoffnung auf eine Impfung schwindet.

© psdesign1 / fotolia.com

BETHESDA. Den Abbruch der seit 2009 laufenden HIV-Impfstoffstudie HVTN 505 haben die US-National Institutes of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) am 25. April bekannt gegeben.

In der Zwischenanalyse der Placebo-kontrollierten Phase-IIb-Studie zeigte sich keine Wirksamkeit der Impfung. Damit sind die Bemühungen zur HIV-Prävention um eine Enttäuschung reicher.

Trotz intensiver Forschung ist es bislang nicht gelungen, eine wirksame HIV-1-Vakzine zu entwickeln.

Nach verschiedenen Fehlschlägen mit Versuchen zur Induktion neutralisierender Antikörper, T-Zell-basierten Vakzinen, aber auch rekombinanten viralen Vektoren waren nun große Hoffnungen in ein "Prime-Boost-Verfahren" gesetzt worden, das in der HIV Vaccine Trials Network (HVTN) 505 mit insgesamt 2504 überwiegend schwulen Männern in 19 US-amerikanischen Städten getestet wurde.

Den Probanden der Verumgruppe wurde innerhalb von acht Wochen dreimal eine DNA-Vakzine injiziert. Der Impfstoff enthielt genetische Sequenzen von HIV-Oberflächen- und Strukturproteinen, deren Expression das Immunsystem zunächst in Alarm versetzt (prime).

In Woche 24 erfolgte zudem die Injektion eines viralen Vektors (abgeschwächter Adenovirus Typ 5, Ad5) mit der genetischen Information zur Expression verschiedener HIV-Antigene (boost).

Nach Angaben des National Institutes of Health (NIH) war innerhalb von 24 Monaten bei insgesamt 41 von 1250 geimpften Probanden eine HIV-Infektion aufgetreten, in der Placebogruppe infizierten sich 30 von 1244 Probanden. Dieser Unterschied war statistisch nicht signifikant.

Auch hatte die Impfung keinen Effekt auf die Viruslast. Dies zeigte sich bei 15 Probanden der Impfgruppe gegenüber 15 Probanden der Placebogruppe, die sich mindestens 28 Wochen nach Studienbeginn infiziert hatten. Die Suche nach einem geeigneten Impfstoff gegen HIV geht also weiter.

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