Erstes Retortenbaby wird Mama

LONDON (dpa). Vor 28 Jahren wurde sie als weltweit erstes Retortenbaby bestaunt. Jetzt hat die Britin Louise Brown selbst ein Kind geboren - anders als sie wurde ihr Sohn Cameron auf natürliche Art gezeugt (wir berichteten kurz).

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Das Kind sei bereits Ende Dezember im St. Michael‘s Hospital der westenglischen Hafenstadt Bristol zur Welt gekommen - einige Wochen vor dem vorausberechneten Geburtstermin. Die Entbindung mit Hilfe eines Kaiserschnitts sei "überschattet gewesen durch die Trauer um meinen Vater John", erklärte Louise Brown. Der Vater des ersten Retortenbabys der Welt starb kurz vor seinem 65. Geburtstag an Lungenkrebs und wurde nur 24 Stunden vor der Geburt seines Enkelsohns beerdigt.

"Ich bin meinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, und jetzt erkenne ich Daddy in meinem Sohn Cameron wieder", sagte die Mutter der Zeitung "Mail on Sunday". "Das ist ein großer Trost." Louise Brown war am 25. Juli 1978 als erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung, die außerhalb des Mutterleibs stattfand, zur Welt gekommen.

Die ersten "Retroeltern" John und Lesley Brown hatten neun Jahre vergeblich versucht, auf natürliche Weise ein Kind zu zeugen. Mit Hilfe der britischen Fortpflanzungsmediziner Patrick Steptoe und Robert Edwards gelang dann die Verschmelzung von Samen- und Eizelle im Labor. Seitdem wurden weltweit mehr als drei Millionen Mädchen und Jungen durch In-Vitro-Fertilisation gezeugt.

Louise Brown ist nicht das erste einstige Retortenbaby, das selbst Mutter wurde. Ihre jüngere Schwester Natalie, die ebenfalls in Folge einer IVF zur Welt kam, hat schon seit Mai 1999 eine Tochter. Mittlerweile werden jedes Jahr etwa 200 000 "IVF-Babys" geboren.

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