USA

Erstmals Penis und Skrotum transplantiert

Ein US-Soldat bekam gleichzeitig Penis, Hodensack und Teile der Bauchwand von einem gestorbenen Spender transplantiert.

Veröffentlicht:
Michelangelos David vor einer Ziegelwand: In den USA wurde erstmals ein Penis + Hodensack transplantiert.

Michelangelos David vor einer Ziegelwand: In den USA wurde erstmals ein Penis + Hodensack transplantiert.

© jessekarjalainen / Getty Images / iStock

BALTIMORE. Mediziner in den USA haben einem Soldaten einen Penis mitsamt Hodensack transplantiert. Der Afghanistan-Veteran war durch eine Bombe schwer im Genitalbereich verletzt worden. In einer 14-stündigen Operation transplantierte ein Team aus neun plastischen und zwei urologischen Chirurgen dem Mann Penis, Skrotum sowie Teile der Bauchwand von einem gestorbenen Spender, wie das Johns Hopkins Hospital in Baltimore am Montag (Ortszeit) mitteilte. Die Transplantation, die bereits am 26. März stattfand, sei die erste dieser Art weltweit.

"Wir sind hoffnungsvoll, dass dieses Transplantat das Wasserlassen und die sexuelle Funktion bei dem jungen Mann weitgehend wieder ermöglicht", sagte der Direktor der plastischen und wiederherstellenden Chirurgie, Professor Wei-Ping Andrew Lee, laut Klinikmitteilung. Die Hoden des Spenders seien nicht eingesetzt worden. Aus ethischen Abwägungen, wie die BBC berichtete.

"Als ich aufwachte, fühlte ich mich endlich wieder normaler", sagte der Mann, der anonym bleiben möchte. Er sei zuversichtlich, dass er jetzt wieder okay sei.

Ein Penis lasse sich auch aus Gewebe von anderen Körperbereichen rekonstruieren, erinnert Lee. Eine Erektion könnten Männer so allerdings nicht bekommen. Dafür müsse ergänzend eine Prothese implantiert werden.

Die Infektionsrate sei bei diesem Vorgehen aber viel höher. Bei Soldaten komme hinzu, dass aufgrund anderer Verletzungen oft nicht genügend brauchbares Körpergewebe für die Wiederherstellung zur Verfügung steht. Der Soldat, hat sich von der Op mittlerweile erholt, wie die Klinik mitteilte. Er werde voraussichtlich im Laufe dieser Woche entlassen.

Penis-Transplantionen hat es schon zuvor gegeben. Ende 2014 etwa war einem Mann in Kapstadt erfolgreich ein Penis transplantiert worden. Später soll er mit dem Spenderorgan ein Baby gezeugt haben. In den USA wurde 2016 erstmals ein Penis transplantiert. (dpa)

Mehr zum Thema

Unzuverlässige Biopsie

Beim Prostatakarzinom heißt GG1 nicht immer indolent!

Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Abb. 1: Reduktion von HWI-Rezidiven nach initialer Verordnung des Phytotherapeutikums im Vergleich zur initialen Verordnung eines Antibiotikums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Real-World-Daten zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Pflanzliches Arzneimittel: weniger Rezidive als unter Antibiotikum

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Langenhagen
Abb. 1: Typische Laborbefunde bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1, 7, 8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie

Unklare Hämaturie – auch an PNH denken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?