DGIM

Experten plädieren für neue Antibiotika

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BERLIN. Im Kampf gegen sich ausbreitende Krankenhaus-Keime sind neue Therapien und Antibiotika nötig, so das Fazit eines Expertentreffens der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Berlin.

Die Entwicklung müsse schneller voranschreiten und einfacher geregelt werden. Gleichzeitig dürften die vorhandenen Antibiotika nicht so großzügig eingesetzt werden. Dazu gehöre auch die Elimination von Antibiotika aus der Tierzucht.

Antibiotika-Resistenzen können sich von Krankheitserregern der Tiere auf die des Menschen übertragen, wenn sie Fleisch verzehren. Auch schnellere Diagnoseverfahren könnten helfen, virale von bakteriellen Infektionen zu unterscheiden - denn oft werden Antibiotika völlig unnötig bei Virusinfektionen verschrieben.

Als wirklich neue Therapiekonzepte können laut Suttorp Ansätze gesehen werden, die sich an die Moleküle des Wirts und nicht des Erreger richten: So wird das Risiko geringer, dass sich die Bakterien an Antibiotika anpassen.

Mangelnde Transparenz ein Problem

Auch neue Richtlinien für die Vergabe von Spenderorganen wurden diskutiert: Die DGIM arbeitet daran gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie - künftig sollen Internisten und Chirurgen miteinander über die Transplantationen entscheiden und dies auch schriftlich dokumentieren.

Denn: "Ein Problem ist die mangelnde Transparenz", sagte Prof. Ulrich Fölsch, DGIM-Generalsekretär. Weil es viel zu wenig Spenderorgane gebe, seien zudem objektive Parameter erforderlich, die Dringlichkeit und Erfolgsaussichten der Transplantation beim Empfänger "messbar" machten.

Solche Messgrößen gebe es teils heute schon, aber sie würden wegen Ausnahmeregelungen immer wieder außer Kraft gesetzt, beklagte Fölsch. (dpa)

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