Fatigue und Sport - das ist kein Widerspruch

HANNOVER (grue). Eine krebsbedingte Erschöpfung wird heute nicht mehr als gegeben hingenommen, sondern aktiv angegangen: Durch gesunde Ernährung, Sport und falls nötig durch Therapie bei Anämie.

Veröffentlicht:

Sind Patienten während einer Chemotherapie müde und schlapp, sollten sie motiviert werden, sich zu bewegen. Denn Sport könne Fatigue-Beschwerden mindern, so Privatdozent Jens Ulrich Rüffer bei einer Patientenveranstaltung des Unternehmens Hoffmann-La Roche in Hannover.

Hilfreich sei hierbei eine Sammlung von 23 Übungen aus der Broschüre "Fitness trotz Fatigue" der Deutschen Fatigue Gesellschaft. Das Heft wurde in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln speziell für Krebskranke mit Fatigue-Beschwerden wie Müdigkeit, Leistungsabfall und Antriebsschwäche entwickelt.

Nach Angaben von Rüffer leiden etwa acht von zehn Patienten während einer Krebstherapie unter Fatigue-Symptomen. Oft sei eine Anämie die Ursache der körperlichen Erschöpfung. Sie könne kurzfristig durch Transfusionen oder langfristig mit Erythropoetin (EPO, von Hoffmann-La Roche als NeoRecormon® angeboten), behoben werden. Werde der Hämoglobinwert auf etwa 12 Gramm pro Deziliter angehoben, bessere sich rasch die Lebensqualität, so Rüffer.

"EPO-Gaben sind jedoch kein Ersatz für sportliche Betätigung", sagte Rüffer. Allerdings unterscheide sich der Sport für Fatigue-Patienten deutlich von dem für Gesunde.

Durch dosierte Belastung soll die Leistungsfähigkeit moderat gesteigert und das Immunsystem gestärkt werden. Sehr empfehlenswert seien Krebsnachsorge-Sportgruppen, von denen es in Deutschland etwa 600 gebe. Adressen und Hinweise zur Kostenübernahme finden sich in der Broschüre.

Die Broschüre "Fitness trotz Fatigue" ist erhältlich bei der Deutschen Fatigue Gesellschaft, Maria-Hilf-Straße 15, 50677 Köln, Telefon 02 21 / 9 31 15 96.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ösophaguskarzinome

Insulinresistenz als Marker für Speiseröhrenkrebs?

Nebenwirkungen

Wenn sich unter der Krebstherapie ein Diabetes entwickelt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?