Kommentar

Feinjustierte Genberatung

Von Nicola Siegmund-Schultze Veröffentlicht:

Wissen ist nicht unbedingt Gewissheit. Das gilt auch für Tests bei schweren Erkrankungen wie Malignomen. Wie hoch ist das Lebenszeitrisiko bei noch Gesunden? Wie ist die Prognose? Wie wird, bei bereits diagnostiziertem Karzinom, das Ansprechen auf die Therapie sein?

In einer US-Studie haben sich 41 Prozent der Eltern, die sich auf die Veranlagung für Brustkrebs testen ließen, für Tests auch bei Minderjährigen ausgesprochen. Die Tatsache, dass es dafür keine medizinische Indikation gibt, sollte auch in Deutschland aufmerksam machen: Es gibt Forschungsbedarf für die Beratung. Sie muss feinjustiert werden, also den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst sein.

Mit einem Gendiagnostik-Gesetz, für das die Bundesregierung kürzlich Eckpunkte vorgestellt hat, sollte die Qualität der Beratung gewährleistet werden. Dies wünschen sich vermutlich die meisten Patienten. Sollten einige - wie schon bei den Vaterschaftstests - künftig einen privaten Markt für Gendiagnostik nutzen, wird der Staat das nicht verhindern können. Die Ärzteschaft aber müsste klar und rechtzeitig Stellung beziehen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Gentests auf Brustkrebs schon bei Minderjährigen sind umstritten

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umbrella-Review

Wie sich Training und Bewegung auf Krebspatienten auswirkt

MASAI-Studie

KI könnte das Mammografiescreening effizienter machen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus