Frauen und Herzinfarkt: da fehlt's an Bewusstsein

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NEW YORK CITY (Rö). Zwar hat sich bei Frauen der Grad des Bewusstseins, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei ihnen die führende Todesursache sind, seit 1997 verdoppelt, aber das Bewusstsein ist in sozial benachteiligten Schichten immer noch gering.

Das belegt eine Studie von Dr. Lori Mosca von der Columbia Universität in New York City mit 2300 Frauen. Die Ergebnisse sind jetzt in "Circulation" veröffentlicht worden.

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Kommentare
Dr. Nabil Deeb 15.02.201012:23 Uhr

Akute Koronarsyndrome & Geschlechtsspezifische Pharmakotherapie !




Nabil DEEB
Arzt – Physician – Doctor
PMI-Registered Doctors''Association
53140 Bonn / GERMANY

Akute Koronarsyndrome: Gleiche Behandlung bessere Prognose .
Akute Koronarsyndrome werden bei Frauen seltener erkannt als bei Männern. Wird adäquat behandelt, ist für sie die Prognose aber besser.

So zeigt zwar eine finnische Kohortenstudie, dass die altersstandardisierte jährliche Inzidenz der Angina pectoris (AP) bei Frauen mit 1,89/100 Personen der Bevölkerung etwas niedriger ist als bei Männern (2,03). Aber: Frauen unter 75 mit einer Test-positiven AP hatten eine fast doppelt so hohe Mortalität wie Männer (4,69/100 vs. 2,40/100). Kommt ein Diabetes mellitus dazu, dann steigen die Eventraten bei beiden Geschlechtern stark an, bei Frauen jedoch um noch etwas mehr (9,9/100 vs. 9,3/100).

Patientinnen mit akutem Myokardinfarkt sind im Vergleich zu Männern im Mittel um zirka acht bis zehn Jahre älter und haben mehr kardiovaskuläre Risikofaktoren.

Zu den wesentlichen Risikofaktoren gehören Diabetes, Hypertonie, Hyperlipidämie, Herzinsuffizienz und instabile AP.


Andere Symptomatik :-.

Es gibt, vor allem bei jüngeren Frauen, einen relevanten Anteil an nicht erkannten Myokardinfarkten.

So konnte etwa in Studien gezeigt werden, dass in einem Kollektiv von Frauen, die vier Jahre beobachtet wurden, bei 9,3% abgelaufene Myokardinfarkte (MI) mit Q-Zacken im EKG zu finden waren. Davon waren 46% vorher nicht diagnostiziert worden! Einer der Gründe dafür könnte darin bestehen, dass die MI-Symptomatik bei Frauen nicht „lehrbuchartig“ ist. So haben Frauen bei MI häufiger Schmerzen im Hals, Kiefer und Rücken, verbunden mit Übelkeit und teilweise auch typischer AP-Symptomatik. Bei mehr als 40% aller Frauen mit akutem MI liegt jedoch keine AP-Symptomatik vor .


Die Zahl jener Frauen mit akutem MI, die innerhalb von zwei Stunden nach Symptombeginn Hilfe bekommen, ist niedriger als jene der Männer . Es gibt Hinweise in der Literatur, dass Frauen seltener zu Koronarangiographien zugewiesen werden als Männer, was fatal sein kann. Die Mortalität von Frauen mit positivem Ischämienachweis ohne Koronarangiographie beträgt nach drei Jahren 14,3% vs. 6% bei Männern.

Zu bemerken ist auch, dass bei Frauen mit Thoraxschmerzen die Prävalenz einer KHK geringer ist als bei Männern. Unauffällige koronarangiographische Befunde finden sich bei Verdacht auf KHK nur zu 8% bei Männern, aber zu 41% bei Frauen. Etwa 20% aller Frauen mit nachgewiesener myokardialer Ischämie haben unauffällige Koronararterien. Dieses so genannte kardiale Syndrom X zeigt bei nachgewiesener AP mit positivem Stresstest normale epikardiale Koronargefäße und ist stark mit psychischer Morbidität und schwerer Symptomatologie assoziiert. Man geht hier von mikrovaskulärer Angina mit gestörter Endothelfunktion aus.


AKS ohne ST-Elevation :-

Beim akuten Koronarsyndrom (AKS) ohne ST-Elevationen (also entweder instabile Angina pectoris oder Nicht-ST-Hebungs-Infarkt, kurz NSTEMI) zeigen Frauen häufiger eine Erhöhung von BNP und CRP, seltener der Troponine und des CK-MB.

Wenn ein positiver Markernachweis vorliegt, sollte eine invasive Strategie gewählt werden, bei fehlenden Markern eine konservative Strategie.

Insgesamt haben Frauen in dieser Situation aber, trotz ausgeprägterer Komorbidität, eine mindestens gleich gute, wenn nicht bessere Prognose als Männer - vorausgesetzt, sie werden auch gleich gut behandelt.


Geschlechtsspezifische Pharmakotherapie :-

Studien liefern zunehmend Hinweise auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Wirkprofil von Arzneimitteln.

ZAHLREICHE UNTERSUCHUNGEN geben nicht nur Hinweise darauf, dass
Frauen und Männer unterschiedlich auf medikamentöse Therapien ansprechen können, sondern auch darauf, dass weibliches Geschlecht offenbar ein Risikofaktor für mitunter gefährliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen ist.


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