Für Patienten mit Bluthochdruck zahlt sich strikte Therapietreue auf Dauer aus

Patienten mit Bluthochdruck, die die ärztlichen Vorgaben zur antihypertensiven Therapie streng befolgen, tun sich damit einen sehr großen Gefallen.

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

FLORENZ. Ihr Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ist nämlich deutlich niedriger als das von Patienten, die es mit den Therapievorschriften nicht so genau nehmen.

Belege dafür liefern jetzt neue Studienergebnisse einer italienischen Gruppe von Forschern um Dr. Giampero Mazzaglia aus Florenz (Circulation 120, 2009, 1598). Sein Team hat die in einer großen Datenbank gespeicherten Informationen von 18 806 Patienten ausgewertet, bei denen in 400 niedergelassenen Praxen in Italien ein Bluthochdruck erstmals diagnostiziert worden war. Die aus den Praxen übermittelten Daten ermöglichten es den Wissenschaftlern, die Hypertoniker in drei Gruppen mit guter, mittelmäßiger und schlechter Therapietreue ("Adhärenz") einzuteilen.

Zu Studienbeginn war der Anteil von Patienten mit hoher Adhärenz am niedrigsten (8,1 Prozent), der mit niedriger Adhärenz am höchsten (51,4 Prozent). Während der im Schnitt 4,6-jährigen Beobachtungszeit stieg der Anteil mit hoher Adhärenz auf 19 Prozent, der mit schlechter Adhärenz sank auf 49 Prozent.

Bei denjenigen Patienten, die die ärztlichen Therapieempfehlungen am besten umsetzten, kam es deutlich seltener zu kardiovaskulären Ereignissen als bei Patienten, die sich weniger strikt an die Verordnungen hielten. Das Risiko für entsprechende Ereignisse war signifikant um 36 Prozent niedriger, berichten die Autoren der Studie.

Sie haben auch analysiert, welche Faktoren mit einer guten Einhaltung der Therapievorschriften assoziiert waren. Diese Analyse ergab, dass vor allem bei Patienten mit einem erhöhtem kardiovaskulären Risiko wegen Fettstoffwechselstörung, Fettleibigkeit oder Diabetes mellitus signifikant häufiger eine hohe Adhärenz zu beobachten war.

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