Gedächtnisantwort

So merkt sich das Immunsystem einen Erreger

Nach einer Infektion merkt sich das Immunsystem den Erreger und kann deshalb bei einer erneuten Infektion schnell reagieren. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, wie genau es das bewerkstelligt.

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Würzburg. Wenn der Körper einen Erreger eliminiert hat, sterben die meisten der zuvor gebildeten T-Zellen ja wieder ab. Etwa fünf bis zehn Prozent überleben allerdings und entwickeln sich zu einer „Gedächtnispopulation“, die vor weiteren Infektionen schützt.

Forscher der Uni Würzburg haben nun einen Transkriptionsfaktor namens BATF3 identifiziert, der spezifisch das Überleben der T-Zellen und damit den Übergang zu einer Gedächtnisantwort reguliert (Nat Comm 2020; online 28. September).

In ihren Zellkultur-Versuchen wiesen Dr. Marco Ataide und seine Kollegen nach, dass dieser Faktor schon kurz nach Aktivierung der T-Zellen produziert wird. Fehlt er hingegen, ist die Gedächtnisantwort dauerhaft gestört. Als die Forscher BATF3 allerdings verstärkt in CD8+ T-Zellen exprimierten, zeigte sich, dass das Überleben der T-Zellen und entsprechend das immunologische Gedächtnis signifikant verbessert wurden.

Einfluss könnten die Ergebnisse auch auf die CAR-T-Zelltherapie bei bestimmten Krebsarten haben: Das Team plant, CAR-T-Zellen zu modifizieren, um deren Überleben im Patienten zu verbessern und so die therapeutische Effizienz zu erhöhen. (eb)

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