Gefahr durch Chikungunya-Viren nimmt zu

NEU-ISENBURG (gvh). Das Chikungunya-Virus ist nicht länger nur ein Problem in Entwicklungsländern. Ein erneuter Ausbruch der Erkrankung in Europa oder den USA ist jederzeit möglich.

Veröffentlicht:

Der erste Ausbruch des Tropenfiebers in Europa im August 2007 in Norditalien wurde durch einen Chikungunya-Patienten aus Indien ausgelöst. Zudem wurden in Frankreich 2005 und 2006 bereits 800 eingeschleppte Fälle des exotischen Chikungunya-Fiebers gemeldet. Der Grund: 2005 brach Chikungunya im französischen Übersee-Départment La Réunion - eine Insel im indischen Ozean - aus. 40 Prozent der Bevölkerung erkrankten.

Gefördert wird diese Entwicklung durch das gestiegene Risiko, nach einem Stich der asiatischen Tigermücke zu erkranken (Science 318, 2007, 1860). Denn zwischen dem ersten kleinen Ausbruch in La Réunion Anfang 2005 und dem großen Chikungunya-Ausbruch im Dezember 2005 änderte sich eine Aminosäure im Hüllprotein des Chikungunya-Virus durch eine Punktmutation.

Durch diese Anpassung an den Wirt, die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), kann sich das Virus in der Mücke schnell reproduzieren. Die Viruskonzentration in der Speicheldrüse der Mücke kann bis zu 100-mal höher sein als vor der Mutation des Virus. Die Gefahr einer Virusübertragung beim nächsten Stich der Tigermücke steigt enorm.

Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da sich die ursprünglich in Ostasien beheimatete Tigermücke in den vergangenen 20 Jahren in weiten Teilen Europas und den USA ausbreitete. Zudem lässt sich die Mücke extrem schwer bekämpfen. Die italienische Regierung plant, die Tigermücke zu bekämpfen, indem sterile Männchen ausgesetzt werden.

Das Virus verursacht hohes Fieber, teils massive Blasenbildung und sehr schmerzhafte Schwellungen der Finger- und Handgelenke sowie der Knöchel. Virustatika sind nicht vorhanden, es ist nur eine symptomatische Therapie möglich.

Mehr zum Thema

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik

Die stille Last der Acne inversa

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Lesetipps
CT des Abdomens, portalvenöse Phase

© Universitätsklinikum Regensburg/Claudia Wolf

Kasuistik

Welche seltene Differenzialdiagnose steckte hinter dem vermuteten Aszites?