Feinstaub

Gefahr für Reisende mit Herz- und Lungenleiden

Bei Smog sollten Reisende körperliche Anstrengungen im Freien meiden. Dies gilt besonders für Herz- oder Lungenkranke, sowie für Kinder, Ältere und Schwangere.

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DÜSSELDORF. Allein im Jahr 2012 wurden durch verschmutzte Luft weltweit rund 3,7 Millionen vorzeitiger Todesfälle verursacht, schätzt die WHO.

Gefährlich ist vor allem Feinstaub mit ultrafeinen Partikeln, betont das CRM Centrum für Reisemedizin in einer Mitteilung.

Die Partikel lösen Entzündungsprozesse in den Lungen aus, beeinträchtigen die Blutgerinnung und die Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems.

Reizungen der Schleimhäute, Atemwege und Bronchien bis hin zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Lungenkrebs können die Folge sein.

"Gesunde Menschen erholen sich von einer kurzfristig starken Feinstaubbelastung normalerweise rasch wieder", sagt Professor Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM, in der Mitteilung.

Gefahr bei kurzer Exposition

Herz- und Lungenkrankheiten können sich aber auch bei kurzer Exposition durch den Smog verschlechtern.

Reisende sollten daher nur kurze Aufenthalte in stark smogbelasteten Metropolen einplanen und sich dort viel in Innenräumen aufhalten. Körperliche Anstrengungen und Sport im Freien sind zu vermeiden.

Vor allem bei längeren Stadtaufenthalten ist in Innenräumen der Einsatz von Luftfiltern mit HEPA-Filterfunktion sinnvoll ("high-efficiency particulate arrestance"). Wichtig ist die regelmäßige Wartung dieser Geräte.

"Für Aufenthalte im Freien gilt: Einfache Hygienemasken bieten keinerlei Schutz vor Feinstaub", so Jelinek. Er empfiehlt Atemmasken mit Filterfunktion (N95-Respiratoren). Diese müssen jedoch korrekt angewendet werden (Herstellerhinweise!) und dicht am Gesicht anliegen.

Anwendung ist begrenzt

Die Anwendung ist begrenzt, weil sie das Atmen erschweren. WHO-Grenzwerte für kleine Feinstaubpartikel (bis 10 µm, PM10) liegen bei 20 µg/m3 im Jahresmittel.

Die Werte werden weltweit in vielen Regionen um ein Vielfaches überschritten. Besonders betroffen sind Ballungsräume in China, der Mongolei, Indien, Brasilien sowie im Nahen Osten und Afrika.

Von 2008 bis 2012 lagen die Jahresmittelwerte für PM10 nach WHO-Angaben in Delhi bei 280 µm/m3, in Peking bei 125 µg/m3 und in Abu Dhabi bei 170 µg/m3.

Zum Vergleich: In europäischen Städten wie Rom und Warschau lag der Jahresmittelwert bei 35 bis 40 µg/m3. (eb/eis)

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