Gehäuft Frakturen unter Therapie mit Rosiglitazon

NEU-ISENBURG (eis). Bei Frauen mit Rosiglitazon-Therapie ist jetzt in Langzeitstudien eine erhöhte Rate von Knochenbrüchen beobachtet worden. Der Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) hat Ärzte und Apotheker in den USA in einem Brief informiert. In Deutschland sollen Ärzte in Kürze angeschrieben werden.

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In der ADOPT*-Studie waren je ein Drittel von 4360 Typ-2-Diabetikern vier bis sechs Jahre mit Rosiglitazon, Metformin oder Glibenclamid behandelt worden. 1840 der Teilnehmer waren Frauen. Nach GSK-Angaben erlitten 9,3 Prozent der Frauen in der Rosiglitazon-Gruppe eine Fraktur, im Vergleich zu 5,1 Prozent unter Metformin und 3,5 Prozent unter Glibenclamid. GSK weist darauf hin, dass die Brüche gehäuft an Oberarm, Hand oder Fuß auftraten. Die Rate Osteoporose-typischer Frakturen an Hüfte oder Wirbelkörpern sei in der Rosiglitazon-Gruppe nicht erhöht gewesen.

Einen Trend zu mehr Knochenbrüchen bei Frauen sei auch in der noch bis 2009 andauernden RECORD**-Studie beobachtet worden, so GSK. Ein unabhängiges Gremium habe aber empfohlen, dass die Studie unverändert fortgeführt werden soll.

Die Ursachen für die erhöhte Rate von Knochenbrüchen unter Rosiglitazon sind nicht bekannt. GSK empfiehlt, bei Therapie mit dem Medikament das Knochenbruchrisiko in die Nutzen-Risiko-Bewertung einzubeziehen. Patienten unter Rosiglitazon-Therapie sollten - wie andere Typ-2-Diabetiker auch - auf Knochengesundheit untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

Rosiglitazon gibt es in Deutschland als Avandia® sowie in den Kombipräparaten Avandamet® und Avaglim®.

*ADOPT steht für A Diabetes Outcome and Progression Trial, **RECORD steht für Rosi-glitazon Evaluated for Cardiac Outcomes and Regulation of Glycaemia in Diabetes l

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