Krebs / Prävention

Gen-Analyse zur Optimierung der Therapie

Die Uniklinik Charité und die TK haben ihren Präventionsmedizin-Vertrag erweitert. An Krebs erkrankte Frauen können von einer Genomanalyse profitieren.

Veröffentlicht:

BERLIN. Frauen mit wiederkehrendem Eierstock-, Eileiter- oder Bauchfellkrebs können in Berlin ab sofort von computergestützten Genomanalysen bei der Therapieentscheidung profitieren. Die Berliner Uniklinik Charité und die Techniker Krankenkasse haben ihren bestehenden Vertrag zur Präventionsmedizin entsprechend erweitert. Bislang umfasste er die Behandlung von bestimmten Tumoren bei Kindern und Jugendlichen.

Eine computergestützte Datenanalyse soll nun auch Frauen mit den genannten Krebserkrankungen besser gezielte Therapien ermöglichen, wenn vorherige Therapien keinen Erfolg brachten. Dazu wird das Genom des Tumors systematisch sequenziert und auf Grundlage weltweiter Datensätze und publizierter Studien analysiert.

Die computergestützte Analyse übernimmt die Heidelberger Firma Molecular Health. Sie recherchiert dazu in vielen klassischen und neuen zielgerichteten Therapieformen. Die Ergebnisse bespricht dann die interdisziplinäre Tumorkonferenz der Charité und formuliert daraus eine individuelle Therapieempfehlung.

Die Krebsexperten der Charité begrüßen die Ausweitung des Vertrags. "Wir benötigen dringend derartige Konzepte, wie es nun der Vertrag mit der TK erlaubt, anders lässt sich der weitere und notwendige Fortschritt für unsere Patientinnen nicht erreichen", so Professor Jalid Sehouli, Charité-Klinikdirektor für Gynäkologie und Leiter des Europäischen Kompetenzzentrums für Eierstockkrebs. Nach seinen Angaben gibt es keine Standardtherapien für viele Patientinnen, die bereits erheblich vorbehandelt sind.

Die Berlin-Brandenburger TK-Chefin Susanne Hertzer erwartet von der Vertragsausweitung neue Erkenntnisse über den Nutzen von Gen-Analysen in der Onkologie: "Mit der Ausweitung des Vertrags können mehr Informationen darüber gewonnen werden, wie wirksam die Analyse von Tumorgenen ist". Sie hofft, dass passgenaue Therapien dabei helfen, unnötige Behandlungen und Medikationen zu vermeiden. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Primärdiagnostik

So lässt sich Prostatakrebs gezielter aufspüren

S3-Leitlinie

Nachsorge von Schilddrüsenkrebs: Was gibt es zu beachten?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Pneumologen hoffen seit Langem, dass man die Entzündung bei COPD endlich in den Griff bekommen und „das Übel an der Wurzel packen“ kann.

© Tahir/Generated with AI/stock.ad

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.