HbA1c löst den Nüchternblutzucker bei der Diagnose Diabetes ab

Nach den USA wird nun auch in Deutschland in der Regel der HbA1c-Test anstelle des Nüchternblutzuckers zum Diabetes-Screening bei erhöhtem Risiko empfohlen.

Veröffentlicht:
Der HbA1c-Wert kann zur Diabetesdiagnose nur mit standardisierten Messverfahren und einer angemessenen Qualitätskontrolle verwendet werden.

Der HbA1c-Wert kann zur Diabetesdiagnose nur mit standardisierten Messverfahren und einer angemessenen Qualitätskontrolle verwendet werden.

© eh

NEU-ISENBURG (eis). Der HbA1c-Wert hat den Vorteil, dass er in einer einzigen Blutprobe unabhängig von Tageszeit und Mahlzeiten bestimmt werden kann, betonen die Deutsche Diabetes Gesellschaft, diabetesDE und das Kompetenznetz Diabetes mellitus in einer gemeinsamen Stellungnahme, wie bereits kurz berichtet. Die neuen Empfehlungen und die Begründungen dazu im Detail:

  • Die Spezifität eines HbA1c von 6,5 Prozent ist nach Studiendaten groß genug, dass damit die Diagnose Diabetes gestellt werden kann. Die Sensitivität eines HbA1c unter 5,7 Prozent ist groß genug, dass damit der Ausschluss der Diagnose Diabetes möglich ist. Damit eignet sich HbA1c als primäres Diagnostikum, um einen Diabetes mit großer Sicherheit auszuschließen und die Diagnose bei einem Teil der Patienten zu stellen.
  • Bei Patienten mit HbA1c von 5,7 bis 6,4 Prozent wird empfohlen, den Diabetes und seine Vorstadien durch Messung der Glukose nach herkömmlichen Kriterien zu stellen.
  • Der HbA1c-Wert kann zur Diabetesdiagnose nur verwendet werden, sofern standardisierte Messverfahren und eine angemessene Qualitätskontrolle verwendet werden.
  • Die HbA1c-Messung zur Diagnose des Diabetes sollte bei allen Personen erfolgen, die im Deutschen Diabetes-Risiko-Test ein erhöhtes Diabetesrisiko haben. Dieser Test wurde an einer deutschen Population entwickelt und validiert.
  • Bei Vorliegen von Diabetes-Symptomen (Gewichtsverlust, Polyurie, Polydipsie) ist die Diabetesdiagnose primär durch Glukosemessung zu stellen.
  • Auch bei Zuständen, die zur Verfälschung der HbA1c-Werte führen, ist die Diabetesdiagnose primär durch Glukosemessung zu stellen. Dazu gehören vor allem Eisenmangel, Leber- und Nierenkrankheiten, Schwangerschaft und außerdem seltene genetische und hämatologische Faktoren.

Weitere Infos: http://profi.diabetesde.org unter "Stellungnahmen"

Lesen Sie dazu auch: Diabetes-Diagnose wird einfacher

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung