Helicobacter-Eradikation ist Prävention von Magenkrebs

NÜRNBERG (sto). Bei etwa 95 Prozent der Patienten mit chronischer Gastritis ist eine Infektion mit Helicobacter pylori Ursache dieser Erkrankung. Darüber hinaus läßt sich bei drei Viertel aller Patienten mit einem Magenkarzinom das Malignom auf eine Infektion mit dem Magenkeim zurückführen.

Veröffentlicht:

Darauf hat Professor Peter Malfertheiner aus Magdeburg bei der World Conference on Dosing of Antiinfectives (WCDA) in Nürnberg hingewiesen. Die Prävention des Malignoms sei deshalb heute bei der Behandlung von Patienten mit chronischer Gastritis ein wesentlicher Gesichtspunkt, so Malfertheiner bei einem Satelliten-Symposium des Unternehmens Abbott.

Für die Eradikation von Helicobacter pylori habe sich die Kombination aus einem Protonenpumpenhemmer, Amoxicillin und Clarithromycin klar bewährt. Diese Kombination sei einer Behandlung, in der statt Amoxicillin Metronidazol angewandt wird, eindeutig überlegen, sagte Malfertheiner. Denn gegen Metronidazol seien etwa 15 Prozent der Helicobacter pylori-Stämme resistent.

Bei etwa zehn bis 40 Prozent der Patienten bringt die Eradikationstherapie im ersten Anlauf keinen Therapieerfolg, wie Malfertheiner berichtet hat. Grund dafür sei meist eine inadäquate Wirkstoff-Kombination und eine zu kurze Behandlungsdauer.

Die Eradikationstherapie bei Helicobacter-pylori-Infektion dauere normalerweise sieben Tage. Ein Versagen der Eradikationstherapie könne auch auf eine Resistenz des Magenkeims gegen die angewandten Antibiotika zurückzuführen sein. Malfertheiner rät deshalb, bei erfolgloser Eradikationstherapie zunächst die Resistenzlage zu bestimmen, um dann gezielt weiter behandeln zu können.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorsorge ab 45 Jahren

Darmkrebs-Screening: Einfachere Teilnahme, höhere Akzeptanz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?

Lesetipps
Anamotische Darstellung der Wadenmuskulatur

© Sanchai / stock.adobe.com

Neue Leitlinie Myalgien

Das sind die Red Flags bei Muskelschmerz

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?