Kommentar zur Jogger-Studie

Herzgesundheit attestieren!

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:

Lebenszeit kann man sich erlaufen - einer britischen Studie zufolge allerdings am effektivsten durch moderates Training. Doch viele Jogger wollen es irgendwann wissen. Dann muss ein straffer Trainingsplan her, um sich für den Marathon zu präparieren. Für Gesunde meist kein Problem.

Dass aber auch viele Trainierte ihre Bahnen unter ungeahnten Gefahren ziehen, zeigen Studiendaten deutscher Herzspezialisten: Bei jedem dritten Marathonläufer über 50 wurde ein Koronarkalk-Score von 100 und mehr nachgewiesen, ein Risikofaktor für die plötzliche Herzattacke auf der Strecke.

Da hinter dem Herztod beim Sport fast immer eine unbemerkte Herzerkrankung steckt, rät die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, die sportmedizinische Untersuchung für bestimmte Personen durch Belastungstests und Herz-Ultraschall zu ergänzen, insbesondere im Vorfeld sportlicher Aktivitäten mit Wettkampfcharakter.

Angesichts der zwar seltenen, aber vermeidbaren Todesfälle stellt sich die Frage, warum Extremsportler hierzulande nicht etwa wie in Frankreich schon bei der Anmeldung zu einem Marathonlauf oder Triathlon ihre Herzgesundheit nachweisen müssen. Auch von einem Tauchkursteilnehmer wird ja ein ärztliches Attest verlangt.

Lesen Sie dazu auch: Sterberisiko sinkt: Zum längeren Leben joggen

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 28.03.201317:28 Uhr

Mein Kommentar zur "Jogger-Studie"

1. War es eine dänische, keine britische Studie: "Longevity in Male and Female Joggers: The Copenhagen City Heart Study" - Abstract
http://aje.oxfordjournals.org/content/early/2013/02/27/aje.kws301.abstract
2. Von 17.589 gesunden (?) Männern und Frauen zwischen 20 und 98 Jahren, die von 1976 bis 2003 im Rahmen der Copenhagen City Heart Study untersucht und zu ihren körperlichen Aktivitäten befragt wurden, waren 1.878 Personen "bekennende Jogger". Während der maximal 35-jährigen Beobachtungszeit starben 122 Jogger und 10.158 Nichtjogger. Die Mortalitätsrate betrug also bei den Joggern 6,496 Prozent und bei den Nicht-Joggern 64,655 Prozent.
3. Schlussfolgerungen aus einer derart verkorksten Studie ziehen zu wollen, ist m. E. absoluter Blödsinn!

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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