Kommentar zu Epidemien im Kongo

Hilfe mit makabren Konsequenzen

Anders als gegen Ebola gibt es im Kongo zu wenig Mittel gegen die Masern-Epidemie. Die WHO muss solchen Krisen besser vorbeugen.

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Demokratische Republik Kongo ist ein Beispiel dafür, wie die Arbeit medizinischer Hilfsdienste in Krisenregionen häufig an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigeht.

So wurden in dem Land bei dem aktuellen Ebola-Ausbruch 2230 Todesfälle registriert. Dem stehen 2019 aber 6000 Todesfälle an Masern gegenüber. Zudem sterben in dem Land jährlich im Schnitt etwa 48.000 Menschen an Malaria.

Bei den Ressourcen zur Eindämmung der Infektionen sieht es dagegen ganz anders aus: Während zur Bekämpfung von Ebola über 400 Millionen US-Dollar von ausländischen Organisationen eingeworben werden konnten, standen im gleichen Zeitraum nur acht Millionen Dollar gegen Masern zur Verfügung, wie im Oktober beim World Health Summit in Berlin berichtet wurde.

Die ungleiche Ressourcen-Verteilung hat makabre Konsequenzen: „Wir haben die Situation, dass ein Schwerkranker in ein Ebola-Zentrum kommt und fortgeschickt wird, weil er Malaria und nicht Ebola hat“, berichtete eine MSF-Mitarbeiterin bei der Tagung.

Organisationen wie die WHO müssen sich besser auf Gesundheitskrisen in der Welt vorbereiten. Dazu gehören stets verfügbare Hilfsmittel und Ressourcen gegen sich anbahnende Epidemien. Nur so lassen sich desaströse Ausbrüche wie aktuell die Masern im Kongo verhindern.

Lesen Sie dazu auch:
Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Dr. Gunther Gosch ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Magdeburg und beschäftigt sich seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit der Notwendigkeit von Impfungen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern.

© Portraitfoto Dr. Gosch: © Kai Spaete, Viren: © [M] Dr_Microbe / Getty Images / iStock; Bakterien: © [M] Kateryna_Kon / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Auffrischimpfung: Polio und Pertussis vergessen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung