Hp-Kontrolle mit Atemtest oder in Stuhlprobe

MÜNCHEN (wst). Nach einer Eradikation von Helicobacter pylori (Hp) sind Antikörper-Tests zur Therapiekontrolle nicht geeignet. Denn Antikörper gegen Hp sind noch mehrere Jahre danach im Blut nachweisbar. Ob die Eradikation erfolgreich war, kann etwa mit Atem- oder Stuhltests geprüft werden.

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Darauf hat der Gastroenterologe Professor Peter Malfertheiner aus Magdeburg auf einer Veranstaltung der Unternehmen Abbott und Altana in München hingewiesen. Ist eine Hp-Infektion etwa mit dem Atemtest oder bei einer Endoskopie nachgewiesen worden, wird meistens eradiziert. Therapiestandard bei uns ist die siebentägige französische Tripeltherapie mit einem Protonenpumpenhemmer, Clarithromycin und Amoxicillin (in einer Packung als ZacPac®). Mehr als 90 Prozent aller Hp-Infektionen können dauerhaft beseitigt werden. Die Therapie-Kontrolle wird ab vier Wochen nach Ende der Eradikation geprüft. Geeignet zum Nachweis oder Ausschluss einer aktuellen Hp-Infektion sind etablierte Atem- oder Stuhltests.

Und was ist mit serologischen Tests? Zur Therapiekontrolle sind sie ungeeignet, wie Malfertheiner sagte. Als Screening-Methode oder bei klinischem Verdacht auf eine Hp-Infektion habe sie als kostengünstigste Erkennungsmethode durchaus eine gewisse Berechtigung. Denn ein negativer serologischer Befund schließt eine aktuelle Hp-Infektion mit dem Keim weitgehend aus.

Bei einem positiven Befund sollte das Ergebnis aber durch einen Atem- oder Stuhltest bestätigt werden. So können unnötige erneute Eradikationen vermieden werden. Denn Hp-Antikörper sind noch nach Jahren im Blut nachweisbar. Und nach Malfertheiners Erfahrungen wissen viele Patienten nicht, ob sie schon einmal eine erfolgreiche Eradikationsbehandlung hatten.

Dass sich jemand, der als Erwachsener eine erfolgreiche Hp-Eradikation hatte, erneut mit Hp ansteckt, ist eine sehr seltene Ausnahme. Darauf wies Malfertheiner hin. Denn aktuellen Erkenntnissen zufolge finden die mit Abstand meisten Infektionen im frühen Kindesalter statt. Hauptrisikofaktoren sind etwa schlechte hygienische Umfeldbedingungen.

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