Auf die Erfahrung kommt es an

Hüft- und Knietotalendoprothesen fallen seltener aus, wenn Klinik häufig implantiert

Implantiert eine Klinik eine große Zahl von Hüft- oder Knietotalendoprothesen, gibt es mit den Implantaten seltener Ausfälle. Das legt eine Studie des deutschen Endoprothesenregisters nahe.

Veröffentlicht:
Hüftendoprothese: Erfahrung der implantierenden Klinik zahlt sich aus.

Hüftendoprothese: Erfahrung der implantierenden Klinik zahlt sich aus.

© NICOLAS LARENTO / stock.adobe.co

Berlin. Die institutionelle Erfahrung einer Klinik bei der Implantation von Hüft- und Knietotalendoprothesen hat einen deutlichen Einfluss auf die Ausfallwahrscheinlichkeit der Implantate. Das berichten Wissenschaftler des Endoprothesenregisters Deutschland.

Wie gut Patienten mit dem Implantat zurechtkommen, hängt signifikant von der Zahl der vorgenommenen Eingriffe in der Klinik ab. Auch ein Herstellerwechsel bei einer erfahrenen Klinik führt zu einem deutlichen Anstieg der Revisionsrate (Orthopäde 2020; online 3. September).

Für die Studie hatten die Forscher Daten von 165.000 Hüft- und 156.000 Knietotalendoprothesen ausgewertet, die zwischen 2012 und 2019 in 656 Krankenhäusern in Deutschland implantiert und nachverfolgt wurden.

Viele Implantationen - weniger Ausfälle

Im Ergebnis gab es weniger Ausfälle der Implantate mit einer höheren Zahl an Implantationen, die von der Klinik vorgenommen wurden: Bei den Hüftprothesen betrug die Ausfallrate innerhalb von drei Jahren postoperativ 3,9 Prozent bei Kliniken mit weniger als 250 Implantationen pro Jahr, 3,3 Prozent bei 251 bis 500 Implantationen und 2,9 Prozent bei mehr als 500 Implantationen pro Jahr.

Bei den Knieprothesen sah es ähnlich aus: Dort betrug die Ausfallrate 3,4 Prozent (bis 250 Implantationen), 3,3 Prozent (251-500) und 2,7 Prozent (mehr als 500 Eingriffe pro Jahr).

Stichwort Herstellerwechsel: Die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Krankenhäusern, die den Hersteller von Hüfttotalendoprothesen gewechselt hatten, betrug nach drei Jahren 3,7 Prozent im Vergleich mit 3,2 Prozent bei Kliniken, die den Hersteller beibehalten hatten. Bei den Knietotalendoprothesen betrugen diese Werte 3,6 Prozent (Kliniken mit Herstellerwechsel) und 3,1 Prozent (Kliniken ohne Herstellerwechsel). (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kniegelenk

Neue Gonarthrose-Leitlinie setzt mehr auf Eigeninitiative

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Axiale Spondyloarthritis (axSpA)

CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v. d. H.
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Typ 1 und Typ 2 im Vergleich

Lange Diabetesdauer erhöht wohl kardiovaskuläres Risiko deutlich

Review mit Metaanalyse

Invasive Pneumokokken-Infektionen: Wer besonders gefährdet ist

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Ein Mann mit einer Zigarette in der Hand deren Zigarettenrauch sich verbreitet.

© methaphum / stock.adobe.com

Verbesserte Prognose

Forscher fordern: Rauchstopp systematisch in Krebstherapie integrieren