IMRT in der Klinik, aber noch nicht Routine

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BERLIN (ple). Die Sicherheit und der Nutzen der Intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) wird derzeit in Deutschland in fünf Phase-II-Studien überprüft, wie Professor Jürgen Debus aus Heidelberg beim 26. Deutschen Krebskongreß in Berlin berichtet hat.

Allerdings gebe es noch keine randomisierte Studie mit dem Verfahren. Ziel der Studien ist, die Dosis außerhalb der bestrahlten Tumoren so weit wie möglich zu reduzieren, etwa bei Prostata- oder Nasopharynx-Karzinom, vor allem aber bei Hirntumoren wie Meningeomen.

Nach Angaben von Professor Wilfried Budach aus Tübingen, wo das "Forschungszentrum für Hochpräzisionsbestrahlung und intraoperative Navigationstechnik" entsteht, hat die IMRT längst Einzug in die Klinik gehalten. Bis sie zur Routine wird, werde es aber noch mehrere Jahre dauern. Noch gebe es zu wenig klinische Daten. Vorteil der Technik sei, daß um ein strahlensensibles gesundes Gewebe herumwachsende Tumoren hochdosiert gewissermaßen virtuell "um die Ecke bestrahlt" und gesunde Gewebe geschont werden können.

Insgesamt 20 IMRT Geräte gibt es in Deutschland. Allein in Heidelberg sind inzwischen mehr als 500 Patienten mit der IMRT bestrahlt worden. Nach einer Berechnung des Krebsforschungszentrums in Heidelberg könnten pro Jahr etwa 40 000 Patienten mit ungünstig gelegenen Krebsherden von der IMRT profitieren. Für den Radiologen Professor Fridtjof Nüsslin aus Tübingen wird "die Diskussion, ob die IMRT relevant ist oder nicht, verschwinden, weil das System schon da ist".

Lesen Sie dazu auch: Neue Bestrahlungstechnik schont gesundes Gewebe

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