Immer mehr Jugendliche ohne Schutz vor Masern

FRANKFURT/MAIN (eis). Ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben weiter große Lücken beim Masernschutz. Darauf deuten Stichproben am Frankfurter Uniklinikum hin.

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Ein Blick in Impfpässe offenbart erhebliche Impflücken bei Masern.

Ein Blick in Impfpässe offenbart erhebliche Impflücken bei Masern.

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Forscher um Imke Friedrichs vom Institut für klinische Virologie haben mehrere tausend Serumproben aus den Jahren 1999 und 2009 auf Masern-Antikörper untersucht (DMW 2012; 137: 121). Die Proben stammten dabei von Patienten des Klinikums sowie von medizinischem Personal und Medizinstudenten.

Auch immer weniger Medizinstudenten haben Masern-Antikörper

Ergebnis: Insgesamt nahm in dieser Zeit die Prävalenz von Masernantikörpern - als Zeichen eines Masernschutzes - zu, und zwar von knapp 65 auf 86 Prozent.

Bei Kindern und Jugendlichen gab es jedoch einen Rückgang: von 81 auf 68 Prozent bei den Fünf- bis Neunjährigen und von 75 auf 71 Prozent bei den Zehn- bis 19-Jährigen. Ebenso nahm die Antikörper-Prävalenz bei Medizinstudenten ab, und zwar von 84 auf 77 Prozent.

Eine Impfbuchkontrolle ergab bei 230 Reisenden in der Impfambulanz des Klinikums mit steigendem Alter wachsende Impflücken: Insgesamt waren nur 27 Prozent mit zwei Impfungen komplett immunisiert, 54 Prozent waren nicht oder nur einmalig geimpft und bei 16 Prozent war der Impfstatus unklar.

Die Daten verdeutlichen, dass zur Elimination von Masern in Deutschland noch große Anstrengungen nötig sind. Alle, die nach 1970 geboren worden sind, haben meist keine Erkrankung mehr durchgemacht und sollten nach STIKO-Empfehlung geimpft sein.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Weiterwursteln beim Masernschutz

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