Immuntherapie mit autologen Zellen erfolgreich gegen Melanom

Manche Patienten mit einem Melanom oder einem Synovialsarkom lassen sich erfolgreich immun- und gentherapeutisch behandeln.

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:
Patient mit metastasiertem Synovialsarkom vor (links) und 14 Monate nach Therapie mit genetisch veränderten autologen Zellen. Lungenmetastasen (Pfeile) sind nach der Therapie verschwunden.

Patient mit metastasiertem Synovialsarkom vor (links) und 14 Monate nach Therapie mit genetisch veränderten autologen Zellen. Lungenmetastasen (Pfeile) sind nach der Therapie verschwunden.

© Dr. Steven A. Rosenberg, National Cancer Insttute

BETHESDA. Dr. Steven A. Rosenberg, der sich schon seit mehreren Dekaden mit der Immuntherapie bei Krebs befasst (NEJM 1987; 316: 889), lässt nicht locker.

Der US-Pionier der Immun- und Gentherapie aus Bethesda im US-Staat Maryland berichtet jetzt über die - zumindest bei einigen Patienten - erfolgreiche Behandlung mit autologen, genetisch veränderten Immunzellen (J Clin Oncol online, Januar 2011).

Bei zwei von elf Melanompatienten gelang mit der nebenwirkungsarmen Immuntherapie eine komplette Remission, die fast zwei Jahre anhielt.

In seiner aktuellen Studie prüfte er die Wirksamkeit von patienteneigenen T-Lymphozyten mit einem gentechnisch veränderten T-Zell-Rezeptor. Der T-Zell-Rezeptor war so verändert, dass er das Antigen NY-ESO-1 erkennt.

Dieses Antigen kommt bei 10 bis 50 Prozent der Tumoren von Patienten mit Melanom, Brust-, Prostata- oder Schilddrüsenkrebs sowie bei Frauen mit einem Ovarialkarzinom vor. In Tumoren von Patienten mit einem Synovialsarkom ist das sogar bei etwa 80 Prozent der Patienten der Fall.

An der Studie nahmen Patienten teil, bei denen die metastasierte Erkrankung trotz der Standardtherapie fortgeschritten war: sechs Patienten mit einem Synovialsarkom und elf Patienten mit einem Melanom. Alle Patienten waren NY-ESO-1-positiv.

Außer den Komplettremissionen bei zwei Melanompatienten wurde bei einem Patienten eine partielle Remission erzielt. Die Beurteilung erfolgte anhand der RECIST*-Kriterien. Insgesamt fünf Patienten sprachen auf die Immuntherapie an.

Ein objektives Ansprechen wurde bei vier der sechs Patienten mit Synovialsarkom erzielt, das bei einem Patienten mindestens 18 Monate anhielt.

* RECIST: Response Evaluation Criteria in Solid Tumors

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Randomisierter Vergleich

Bei inoperabler Lentigo maligna: Imiquimod oder Strahlentherapie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sommer- und Winterzeit

Neue Analyse: Zeitumstellung offenbar doch ohne kardiale Folgen

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Lesetipps
Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko