Kommentar

Impfstoffe sind ein seltenes Gut

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Liste der in Deutschland vergriffenen Impfstoffe wird immer länger, und Ärzte werden sich in den nächsten Jahren auf den Mangel einstellen müssen.

Denn die Ursachen für die Lieferengpässe sind strukturell bedingt und können nicht schnell behoben werden: Zum einen gibt nur noch wenige Impfstoff-Hersteller, die Produktion der Präparate ist langwierig und dauert Monate bis Jahre.

Auch ist die Produktion mit lebenden Organismen nicht vollkommen kontrollierbar; immer wieder sind deshalb unbefriedigende Komponenten im Herstellungsprozess zu verwerfen. Zum anderen steigt die Nachfrage nach modernen Impfstoffen in Schwellenländern an.

Und bei Epidemien werden immer wieder unvorhersehbare Kapazitäten in Krisengebieten gebraucht. So häufen sich momentan in Tansania und Indien die Cholerafälle.

Und die WHO hat gerade große Not, Menschen in Ländern mit Gelbfieber-Ausbrüchen in Afrika und Südamerika mit dem Impfstoff zu versorgen; bei uns ist die Vakzine vergriffen.

Ärzte in Deutschland müssen jetzt immer öfter die Verteilung knapper Vakzinen organisieren und priorisieren: Kann nicht auf alternative Präparate zurückgegriffen werden, dürfen nur noch die am stärksten gefährdeten Menschen unmittelbar den Schutz bekommen.

Lesen Sie dazu auch: Lieferengpass: Impfstoff gegen Cholera ist vergriffen

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung