Infliximab bessert Hautbefund bei Plaque-Psoriasis deutlich

DRESDEN (grue). Unter einer Therapie mit dem TNF-alpha-Hemmer Infliximab bessert sich bei Patienten mit schwerer Plaque-Psoriasis das Hautbild bereits nach wenigen Wochen deutlich. Das bereits zur Therapie bei Psoriasis-Arthritis zugelassene Medikament könnte noch in diesem Jahr auch zur Behandlung bei Plaque-Psoriasis zugelassen werden.

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Diese Prognose hat Professor Kristian Reich von der Universitätshautklinik in Göttingen bei einer Veranstaltung des Unternehmens Essex beim Dermatologen-Kongreß in Dresden gegeben. Infliximab (Remicade®) werde ja bereits zur Therapie bei Psoriasis-Arthritis angewendet, wirke aber auch gut gegen die Hautsymptome.

Das belegt eine kontrollierte Phase-III-Studie (EXPRESS-Studie), deren Ergebnisse Reich vorgestellt hat. An der Untersuchung haben fast 400 Patienten mit mittelschwerer und schwerer Schuppenflechte teilgenommen. Sie erhielten als Induktionstherapie innerhalb von sechs Wochen drei Infliximab-Infusionen mit 5 mg / kg Körpergewicht und dann alle acht Wochen eine weitere Infusion. Die Patienten einer Kontrollgruppe erhielten Placebo.

Wie Reich berichtete, hatte sich nach zehn Wochen bei 80 Prozent der mit Infliximab behandelten Patienten der Hautbefund um mehr als 75 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert gebessert, aber nur bei drei Prozent aus der Placebo-Gruppe. Jeder vierte Patient mit Verum habe sich zu diesem Zeitpunkt durch die Grunderkrankung nicht mehr beeinträchtigt gefühlt. Das weise auf die schnelle und hohe Wirksamkeit des Medikamentes hin, so der Dermatologe.

Infliximab habe auch überzeugende Daten für eine Erhaltungstherapie geliefert. In der EXPRESS-Studie etwa dauerte die Therapie 50 Wochen. "Von den Patienten, denen Infliximab nach zehn Wochen deutlich geholfen hatte, profitierten 65 Prozent auch von der Langzeittherapie", so Reich.

Während dieser Zeit habe sich auch die Nagelpsoriasis bei den davon betroffenen Studienteilnehmern gebessert. Den größten Nutzen dürften aber Patienten mit begleitender Psoriasis-Arthritis gehabt haben. Denn eine Langzeittherapie mit Infliximab verhindere nachweislich ein Fortschreiten der knöchernen Veränderungen, sagte Reich.

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