Intensive Lipidsenkung stärkt auch die Nieren

ATLANTA (ob). Eine starke Reduktion des Cholesterinspiegels mit Atorvastatin verhindert nicht nur deutlich mehr kardiovaskuläre Ereignisse als eine moderate Lipidsenkung. Auch auf die Nierenfunktion hat diese Therapie eine günstigere Wirkung.

Veröffentlicht:

Dafür sprechen Ergebnisse einer neuen Analyse von Daten der Treating to New Targets (TNT)-Studie, die Professor James Shepherd aus Glasgow beim ACC-Kongreß vorgestellt hat.

Zur Erinnerung: In der TNT-Studie haben 10 001 Patienten mit stabiler KHK fünf Jahre lang entweder eine intensive oder konventionelle Lipidtherapie (mit 80 mg oder 10 mg Atorvastatin pro Tag) erhalten.

Durch das intensivere Regime (erreichter LDL-Cholesterinwert: 77 mg/dl) konnte die Rate kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zur moderateren Therapie (LDL-Wert: 101 mg/dl) signifikant um 22 Prozent gesenkt werden.

Bei 7965 Teilnehmern ist zu Beginn und am Ende der Studie das Serumkreatinin gemessen und daraus die glomeruläre Filtrationsrate (GRF) bestimmt worden. Normalerweise sei mit einem GRF-Abfall von etwa 1 ml/min/1,73 m2 pro Jahr als Zeichen für eine altersbedingt nachlassende Nierenfunktion zu rechnen, so Shep-herd. In beiden Armen der TNT-Studien war jedoch die GRF der Patienten nach fünf Jahren im Schnitt höher als zu Studienbeginn.

Besonders ausgeprägt war der GRF-Anstieg in der Gruppe mit intensiver Lipidsenkung, wobei der Unterschied im Vergleich sowohl zum Ausgangswert als auch zur Gruppe mit moderater Lipidsenkung signifikant war.

Von den Patienten mit initial eingeschränkter Nierenfunktion (GRF unter 60 ml/min) erreichten mit 80 mg Atorvastatin signifikant mehr eine Normalisierung der renalen Funktion als bei konventioneller Therapie (45 versus 37 Prozent).

Blutdruckunterschiede bestanden nicht zwischen beiden Gruppen. Shepherd vermutet deshalb, daß der günstige Effekt auf die Nierenfunktion etwas mit der LDL-Cholesterinsenkung zu tun hat. Möglicherweise werde im Zuge einer verbesserten Endothelfunktion die renale Durchblutung verbessert.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Abschreibungspraxis

Wie Praxen den Staats-Turbo für E-Autos nutzen

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung