Migräne

Joggen oder Walken reduziert Schmerzattacken

MANNHEIM (eb). Wenn Migränepatienten dreimal pro Woche leichten Sport treiben, sinkt die Häufigkeit der Kopfschmerzattacken um 20 bis 45 Prozent.

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Dieses Ergebnis zweier Studien stellten Forscher aus Kiel beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim vor. Den Effekt führen sie darauf zurück, dass Ausdauersport den Stresspegel langfristig senkt, vergleichbar mit einem Entspannungstraining.

Wie die Deutsche Schmerzgesellschaft mitteilt, nehmen Migräne-Patienten mehr Reize wahr als Gesunde, in ihrem Gehirn ist schneller ein ‚Zuviel‘ erreicht. Wichtig sei daher, prophylaktisch aktiv zu werden und Stress abzubauen.

Das kann durch Entspannungstraining gelingen, aber auch durch Ausdauersport, solange er nicht selbst zum Stressfaktor wird.

Hauptsache regelmäßige Bewegung

In der ersten Studie teilten die Mediziner um Dr. Claudia Overath die zuvor sportlich inaktiven Teilnehmer in zwei Gruppen. Die eine Gruppe trieb weiterhin keinen Sport, die andere traf sich zehn Wochen lang dreimal pro Woche mit einem Trainer zum Joggen.

Es handelte sich um ein leichtes halbstündiges Intervalltraining mit Gehpausen, das die Leistungsgrenze der Probanden nicht überschritt. Vor, während und nach der Studie führten sie ein Kopfschmerztagebuch.

Ergebnis nach zehn Wochen: Die Migräneanfälle hatten sich bei den Sportlern um 45 Prozent reduziert.

Danach untersuchten die Forscher, ob die Intensität des Trainings relevant ist. Sie verglichen Migränepatienten, die zehn Wochen lang dreimal wöchentlich joggten, mit einer Gruppe, die dreimal wöchentlich walkte.

Bei beiden reduzierten sich die Attacken um je 20 Prozent. Ob Joggen oder Walken ist also nicht wichtig, Hauptsache regelmäßige Bewegung, so das Fazit.

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