Befragung an Schulen

Jungs wissen weniger über Geschlechtskrankheiten als Mädchen

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DRESDEN. Einen enormen Nachholbedarf an Wissen zum eigenen Körper haben Urologen in Nordrhein-Westfalen bei einer Befragung von 14- bis 15-jährigen Jugendlichen festgestellt.

Dr. Jennifer Kranz und ihre Kollegen vom St. Antonius Hospital in Eschweiler haben beim Urologen-Kongress in Dresden über eine Befragung von Jugendlichen in drei Gymnasien berichtet. Zu drei verschiedenen Zeitpunkten waren anatomisch-funktionelle Fragen rund um das Thema Jungengesundheit gestellt worden.

Dabei stellte sich heraus, dass Jungen zum Beispiel Probleme hatten, durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragbare Erkrankungen zu benennen. Mädchen dagegen konnten teilweise mehr als drei Geschlechtskrankheiten aufzählen. Auch anatomische und funktionelle Fragen seien von Jungen meistens falsch beantwortet worden, berichten Kranz und ihre Mitarbeiter. Nach Unterricht durch urologische Mitarbeiter war dann ein "deutlicher Erkenntnisgewinn" zu verzeichnen. Die Urologen sprechen sich dafür aus, eine Vorsorgeuntersuchung für Jungen und junge Männer zu etablieren.

Die deutschen Urologen setzen sich in Informationskampagnen schon seit einiger Zeit für eine verstärkte Vorsorge bei Jungen und jungen Männern ein. Dazu sind unter anderem eigene Internetauftritte wie Jungensprechstunde.de (Inhalte zusammengestellt von der DGU und dem Berufsverband der Deutschen Urologen) und Hodencheck.de (Initiative der DGU in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen) geschaltet worden. Die DGU befürwortet außerdem die Impfung von Jungen gegen humane Papillomaviren (HPV). (ner)

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