Kaum Fußprobleme bei Diabetikern

JENA (hub). Knapp drei Prozent der Diabetiker in Deutschland haben ein diabetisches Fußsyndrom. Die Rate liegt damit weit niedriger als die oft angenommene Quote von bis zu 30 Prozent.

Veröffentlicht:

Angaben zur Häufigkeit des diabetischen Fußsyndroms (DFS) schwanken von 3 bis 30 Prozent. Die Zahlen beruhen meist auf Schätzungen oder Hochrechnungen. Verlässlichere Daten hat jetzt eine Praxisstudie der Uni Jena bei 341 Hausärzten ergeben, bei der Daten von fast 4800 bei der Deutschen BKK versicherten Typ-1- und Typ-2-Diabetikern erhoben wurden (Diabetic Medicine online). Demnach hatten 2,9 Prozent der Patienten ein DFS und 0,8 Prozent einen Ulkus oder eine Gangrän. Bei jedem zweiten Diabetiker mit DSF war bereits eine kleinere oder größere Amputation erfolgt.

Als die wichtigsten Risikofaktoren für ein DFS wurden identifiziert: Rauchen, Alter, Krankheitsdauer, Körpergröße und Insulintherapie. Das DFS-Risiko für Raucher ist doppelt so groß wie für nicht rauchende Diabetiker. Jedes Jahr mit Diabetes ist mit einer Risikosteigerung um drei Prozent verbunden. Jedes Altersjahr und jeder Zentimeter Körpergröße erhöhen das DFS-Risiko um je sechs Prozent. Dagegen hatte die Qualität der Blutzuckereinstellung in der Studie keinen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung eines diabetischen Fußsyndroms - außer bei HbA1c-Werten über 10 Prozent.

Von Ärzten gut beeinflussbar sind die Risikofaktoren Hyperkeratose und Blutzuckereinstellung. Die regelmäßige Kontrolle der Füße und die Vorstellung beim Podologen sollten für Patienten mit Diabetes zum Standard gehören.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Täuschung im Internet

Diabetes-Verbände warnen vor dubiosen Online-Angeboten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urologen-Kongress

Prostatakrebs: Welche Neuerungen es in der Leitlinie gibt

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie