Kommentar

Keuchhusten ohne Keuchen

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:

Zwar sind Säuglinge durch die Infektion am meisten gefährdet, Überträger sind aber vor allem Erwachsene, etwa zwei Drittel aller Keuchhustenfälle treten im Alter über 18 Jahren auf. Insofern ist es hilfreich, dass eine US-Leitlinie daran erinnert, welche Symptome bei hustenden Erwachsenen aufhorchen lassen müssen. Danach ist eine Pertussisdiagnose wahrscheinlich, wenn inspiratorisches Pfeifen und Erbrechen nach dem Husten auftreten. Fieber sowie das Fehlen von Hustenattacken sprechen dagegen eher für eine andere Ursache.

Zum Ausschluss einer Pertussisdiagnose sollten die Empfehlungen trotzdem nicht herangezogen werden. Das RKI weist ausdrücklich darauf hin, dass viele Erwachsene, ebenso Jugendliche und geimpfte Kinder, keines der klassischen Symptome zeigen. Mit anderen Worten: Es gibt Beschwerden, die starke Indikatoren für einen Keuchhusten sind. Das Fehlen dieser Symptome ist aber so wenig wie eine Impfung ausreichend, um Pertussis mit Sicherheit ausschließen zu können.

Um den Schutz der Jüngsten sicherzustellen, muss man auch bei Patienten, die lediglich an langanhaltendem Husten leiden und eventuell sogar geimpft sind, an die Möglichkeit eines Keuchhustens denken und dies gegebenenfalls im Labor überprüfen lassen.

Lesen Sie dazu auch: Leitlinie: Wann ist Husten verdächtig auf Keuchhusten?

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel

Online-Umfrage

Wem empfehlen Sie eine Vitamin D-Supplementierung?

Kooperation | In Kooperation mit: P&G Health

Höchstdotierter deutscher Nachwuchspreis

Life Sciences Bridge Award 2025: Drei Preisträger aus Onkologie und Virologie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Digitalisierung

Arzt-Patienten-Kommunikation jetzt über die ePA möglich

Lesetipps
Eine Frau lässt sich in einem Kosmetikstudio permanent Eyeliner auftragen.

© Maxim / stock.adobe.com

Riskante Kosmetik

Wenn das Permanent-Make-up ins Auge geht

Mit der Verordnung einer DiGA ist es in der Regel nicht getan. Soll die Therapie sinnvoll unterstützt werden, braucht es eine Verlaufskontrolle durch Ärztin oder Arzt.

© kossovskiy / stock.adobe.com

Abrechnung

Bei diesen zehn DiGA wird die Verlaufskontrolle extra honoriert

Therapie einleiten, noch bevor erste Symptome auftreten? Das ist die Hoffnung vieler Diabetologen und Diabetologinnen, wenn es um Immuntherapien bei Typ-1-Diabetes geht. Ein vielversprechender Kandidat ist der CD3-Antikörper Teplizumab.

© My Ocean studio / stock.adobe.com

Erfolgreiche Ansätze

Typ-1-Diabetes durch Immuntherapie frühzeitig ausbremsen!