Kombi sticht Monotherapie bei RA aus
WIEN (gvg). Patienten mit schwerer rheumatoider Arthritis (RA) profitieren deutlich stärker von einer Kombination mit dem Biological Etanercept und dem Basistherapeutikum Methotrexat (MTX) als von einer Monotherapie mit einer der beiden Substanzen.
Veröffentlicht:Diese bereits für kürzere Behandlungszeiten bekannte Beobachtung wurde jetzt durch die auf dem Europäischen Rheumatologen-Kongreß in Wien vorgestellten Dreijahresdaten der TEMPO-Studie (Trial of Etanercept and Methotrexat with Radiographic Patient Outcome) auch für einen längeren Therapiezeitraum bestätigt.
An der auf drei Jahre angelegten Studie nahmen 682 Patienten mit aktiver RA teil, die zuvor auf mindestens ein Basistherapeutikum außer MTX nicht angesprochen hatten.
Die Studienteilnehmer erhielten entweder zweimal wöchentlich 25 mg Etanercept (Enbrel®), bis zu 20 mg pro Woche MTX oder beides in Kombination. Klinischer Endpunkt war der Verlauf von verschiedenen Scores für die Krankheitsaktivität bei RA, darunter die mindestens 20-, 50- und 70prozentige Besserung auf dem Score des American College of Rheumatology (ACR 20, ACR 50, ACR 70) sowie die Veränderung beim Lebensqualitätfragebogen HAQ (Health Assessment Questionnaire).
Die Ergebnisse, die Dr. Lars Klareskog vom Karolinska Krankenhaus in Stockholm präsentiert hat, sprechen stark für die Kombitherapie. Der härteste Endpunkt, die ACR-70-Antwort, wurde in der Kombinationsgruppe auch drei Jahre nach Therapiebeginn noch von der Hälfte der Behandelten erreicht. Bei Monotherapie gelang das nur bei jedem vierten (Etanercept) oder jedem fünften (MTX). Eine ACR-20-Antwort erreichten bei Kombitherapie 85 Prozent der Patienten, bei Monotherapie etwa 70 Prozent.
Ebenfalls signifikant besser war in der Kombinationsgruppe die mit dem Fragebogen HAQ dokumentierte Lebensqualität. Sie besserte sich um 56 Prozent, mit Monotherapie dagegen nur zu etwa einem Drittel. Auch der Anteil der Patienten, bei denen sich der CRP-Wert verringerte, war in der Kombinationsgruppe mit 72 Prozent größer als bei Monotherapie (40 bis 50 Prozent).
Neue oder unerwartete Probleme bei der Therapiesicherheit traten nicht auf, wie Klareskog betonte. Weder bei der Abbruchrate noch bei der Häufigkeit von Infektionen oder malignen Tumoren gab es signifikante Unterschiede zwischen den drei Studienarmen.
Mit Spannung wird jetzt auf die radiologischen Ergebnisse gewartet. In der Auswertung nach einem Jahr konnte in der Kombinationsgruppe erstmals bei RA nämlich ein leichter Rückgang der Gelenkveränderungen demonstriert werden.