Vergleich von Insulin lispro und Insulin glargin zum Einstieg in die Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes

BERLIN (sir). Zu oralen Antidiabetika dreimal täglich Insulin lispro oder einmal täglich Insulin glargin? Diese Frage wurde nach einer Studie auch aus wirtschaftlicher Sicht zugunsten des Langzeit-Insulins beantwortet.

"Die Wirtschaftlichkeit eines Arzneimittels kann immer nur im Vergleich zu einer Alternative ermittelt werden", betonte Franz-Werner Dippel von Sanofi-Aventis. So wurden in der APOLLO-Studie (wir berichteten) das kurz wirksame Insulin lispro und das 24 Stunden lang wirksame Insulin glargin (Lantus®) verglichen: Beide wurden als First-Line-Insulintherapie bei Typ 2-Diabetikern eingesetzt, bei denen orale Antidiabetika (OAD) allein nicht mehr zum Erreichen des HbA1c-Ziels ausreichten.

"Wir haben den Behandlungsaufwand beider Insulintherapien im Rahmen einer Vollkostenrechnung ermittelt und dem Behandlungserfolg gegenübergestellt", erklärte Dippel bei einem Pressegespräch seines Unternehmens. Dabei wurden außer den Medikamentenkosten auch die Kosten für die Injektionsnadeln und für die zur Blutzuckerselbstmessung benötigten Lanzetten und Teststreifen einkalkuliert. Für Insulin glargin fielen all diese Kosten einmal täglich an, für das zu den Mahlzeiten gegebene Insulin lispro dreimal.

"Würde man nur das Insulin allein betrachten, wären die jährlichen Kosten für einen Standardpatienten mit Insulin glargin geringfügig höher: 693 vs. 656 Euro", rechnete Dippel vor. Beziehe man aber die übrigen Kosten mit ein, so ergebe sich ein ganz anderes Bild: "Dann kostet die jährliche Therapie mit Insulin glargin 1 073 und mit Insulin lispro 1 794 Euro", so Dippel. Selbst wenn man davon ausgehe, dass viele Diabetiker im Alltag nicht dreimal täglich den Blutzucker messen und nicht jedes Mal ihre Pen-Nadel wechseln, sei die Therapie mit dem Basalinsulin immer noch günstiger, und das bei praktisch gleichem Behandlungserfolg: Die Mehrheit beider Patientengruppen erreichte einen HbA1c unter sieben Prozent. "Die Kosten sprechen also für eine basal-unterstützte orale Therapie von Typ-2-Diabetikern mit primärem Versagen der Tabletten" schloss Dippel.

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