Kostenfreies Hautkrebs-Screening ab Juli 2008

BERLIN (gvg). Zum 1. Juli 2008 wird in Deutschland ein bundesweites Hautkrebs-Screening starten, das von der GKV finanziert wird. Dermatologen und geschulte Hausärzte sind daran beteiligt.

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Knapp ein Zentimeter großes Melanom der Haut.

Knapp ein Zentimeter großes Melanom der Haut.

© Foto: Med. Uni Graz

"Dieses Angebot ist weltweit bisher einmalig und wir sind sehr stolz darauf", betonte Dr. Michael Reusch, der Präsident des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD) auf einer Veranstaltung in Berlin. Ab Juli können Versicherte der GKV ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein kostenfreies Hautkrebs-Screening in Anspruch nehmen.

Bei diesem Screening werden die komplette Haut inklusive einsehbare Schleimhäute von dafür geschulten Hausärzten oder von Dermatologen untersucht. Ist der Screening-Arzt ein Hausarzt, folgt bei jedem als verdächtig erkannten Pigmentfleck die Überweisung zum Dermatologen, der dann die weitere Diagnostik und Therapie einleitet.

"Die Schulungen für die Hausärzte dauern acht Stunden und werden regional organisiert", sagte Reusch. Zum Teil geschehe das über die Kassenärztlichen Vereinigungen, zum Teil über die Fortbildungsstellen der Ärztekammern. Abgesehen von der Ganzkörperuntersuchung gehören zum Screening eine Anamnese zur Lichtexposition und Verhaltenstipps zum Schutz vor Hautkrebs.

"Es gibt derzeit noch einige ungeklärte Punkte, aber wir sind zuversichtlich, dass die Probleme termingerecht geklärt werden", so Reusch. So sei noch festzulegen, wie viel Honorar die Ärzte für ein Screening erhalten. Auch das genaue Prozedere bei verdächtigen Befunden inklusive Erstattungsfragen sei noch nicht endgültig klar.

Medizinisch wünschen sich sowohl der BVDD als auch die Deutsche Dermatologische Gesellschaft auf Dauer eher ein jährliches Screening, und möglichst auch schon Angebote für Menschen vor dem 35. Lebensjahr. Auch moderne Zusatzmittel wie die einfache dermoskopische Untersuchung sind im Standardprogramm nicht abgedeckt.

Der zweijährige Rhythmus sei aber in jedem Fall ein großer Schritt, so Scheuer. Eine wissenschaftliche Evaluation des Screenings soll nach einem Zeitraum von fünf Jahren erfolgen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Bei der Umsetzung nicht knausern!

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