Empfehlungen zu Bewegung

Kraft- und Ausdauersport halten Knochen stark

Der mit dem Alter, besonders nach der Menopause, zunehmende Knochenmasseverlust bis hin zur Osteoporose lässt sich durch einfache Maßnahmen bremsen. Dazu gehört regelmäßiges Körpertraining, etwa in Form von Ausdauersport oder Krafttraining.

Veröffentlicht:
Kraft- und Ausdauersport halten Knochen stark

© Foto: Gregg Dunnettwww.fotolia.de

Zwischen Muskel- und Knochenmasse besteht ein enger Zusammenhang. Das ist nicht nur in tierexperimentellen Studien, sondern auch bei Kindern nachgewiesen (Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 11, 2004, 301). Demnach gibt es einen linearen Anstieg von Muskel- und Knochenmasse bis zum Eintritt der Pubertät.

Muskuläres Training stimuliert nicht nur den Muskel-, sondern auch den Knochenstoffwechsel, so dass die Knochenmasse erhalten werden kann. Ein weiterer Nutzen: Körpertraining fördert die Gangsicherheit und trägt somit zur Vermeidung von Stürzen bei. Das gelingt, indem die Muskulatur gestärkt wird und die Koordinationsfähigkeit sowie die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, verbessert werden.

Um die Knochenmasse an Wirbelsäule und Schenkelhals zu erhalten, empfehlen Experten vor allem Krafttraining zur Stärkung der Rücken- und Oberschenkelmuskulatur. In einer prospektiven Studie hatten gesunde Frauen in der Postmenopause, die zwei Jahre lang ein Training zur Stärkung der Rückenmuskulatur absolvierten, acht Jahre danach nicht einmal halb so viele Wirbelfrakturen wie Frauen ohne ein solches Training (Bone 30, 2002, 836). Der Grund: Die trainierten Frauen konnten im Gegensatz zu den untrainierten ihre Knochenmasse erhalten.

Aber auch Ausdauersport wird von Osteologen zur Osteoporose-Prophylaxe sowie zur Frakturprävention bei bereits bestehender Osteoporose empfohlen. Denn dadurch wird nicht nur die Muskulatur gestärkt, sondern der gesamte Stoffwechsel einschließlich des Knochenstoffwechsels aktiviert. Besonders geeignet zum Knochenschutz sind Sportarten mit aufrechter Körperhaltung wie Wandern, Walking und Radfahren.

Wie gut ein Mix aus Ausdauer-, Sprung- und Krafttraining den beschleunigten Knochenabbau bei Frauen nach der Menopause bremst, haben Forscher um Dr. Wolfgang Kemmler aus Erlangen nachgewiesen (Arch Intern Med 164, 2004, 1085). Insgesamt 50 Frauen trainierten in einer Studie 26 Monate lang: Zweimal pro Woche 20 bis 25 Minuten Gehen, Laufen oder Aerobic, danach fünf Minuten Seilspringen und dynamische Sprünge. Dann: 40 Minuten Krafttraining. Die Frauen sollten zusätzlich zweimal pro Woche zuhause ein 20minütiges Training mit isometrischen Übungen und Seilspringen machen. 33 Frauen gehörten zur sportlich inaktiven Kontrollgruppe.

Am Ende der Studie war die Knochenmineraldichte an der Lendenwirbelsäule bei den sportlich aktiven Frauen im Mittel um 0,7 Prozent gestiegen, in der Kontrollgruppe hingegen um 2,3 Prozent gesunken. An der Hüfte war es ähnlich.

Sportarten zum Schutz vor Frakturen

  • Krafttraining zur Stärkung der Rücken- und Oberschenkelmuskulatur
  • Radfahren
  • Wandern
  • Nordic-Walking
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Disease Management

DMP Osteoporose: Start in Sachsen am 1. Juli

US-Studie

Osteoporose-Indizes bei jüngeren Frauen wohl wenig sinnvoll

Datenbankstudie aus USA

Bisphosphonate: Erhöhen sie das Glaukomrisiko?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Pro & Contra

Vorhofflimmern: Sollten alle über 65 Jahre eine Smartwatch tragen?

Medikamenten-Wechselwirkungen

Gewusst wie: Vermeiden von Arzneimittelinteraktionen bei Älteren mit HIV

Lesetipps
Ein Mitarbeiter empfängt ein Fax aus einem Faxgerät.

© piyaphunjun / stock.adobe.com

Datenschutz

Rezeptversand per Fax: Empfängernummer überprüfen – sonst droht Bußgeld