Krebs in der Kindheit belastet das ganze Leben

BIRMINGHAM (mut). Wer als Kind oder Jugendlicher eine Krebserkrankung überlebt, hat insgesamt eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. In den folgenden Jahren ist die Sterberate um den Faktor Elf höher als in der übrigen Bevölkerung.

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Darauf verweist eine Analyse britische Forscher mit Daten von knapp 18 000 Menschen, die als Kinder oder Jugendliche eine Krebserkrankung um mindestens fünf Jahre überlebt hatten. Die Diagnosen wurden in der Zeit von 1940 bis 1991 gestellt, die Patienten bis ins Jahr 2006 untersucht.

Insgesamt starben knapp 3050 Menschen (17 Prozent) im Beobachtungszeitraum, das waren elfmal mehr als nach den Sterberaten in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten war. Bei fast zwei Drittel der Gestorbenen waren Rezidive die Todesursache. Wie zu erwarten galt: Je länger die Teilnehmer bereits rezidivfrei lebten, umso geringer war die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft ein Rezidiv zu bekommen. Doch selbst 45 Jahre nach der Diagnose war die Sterberate noch um den Faktor Drei erhöht. Ein Grund dafür war die insgesamt erhöhte Krebsrate. So starben 483 Personen an einem weiteren Primärtumor, aus Populationsdaten waren jedoch nur 66 Tote zu erwarten gewesen, zudem waren kardiovaskuläre Todesursachen um den Faktor Vier häufiger als in der Allgemeinbevölkerung, und an respiratorischen Erkrankungen starben achtmal mehr Menschen als erwartet. Als Ursachen diskutieren die Forscher toxische Langzeiteffekte der Krebstherapie (JAMA 2010, 304, 172).

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