Psoriasis

Lokale und systemische PUVA-Therapie wirken gleich gut

Für eine PUVA-Therapie kann der Patient den Wirkstoff 8-Methoxypsoralen entweder schlucken oder in warmem Wasser gelöst in die Haut einziehen lassen. In puncto Nebenwirkungen unterscheiden sich beide Verfahren. Und in puncto Wirksamkeit?

Veröffentlicht:

TÜBINGEN. Psoriasis-Patienten können zwischen systemischer oder lokaler PUVA-Therapie wählen. Bei der systemischen Variante ist die generalisierte Photosensibilisierung nach Einnahme des 8-Methoxypsoralens (8-MOP) zu beachten sowie das steigende Plattenepithelkarzinomrisiko.

Zudem klagen manche Patienten über Kopfschmerzen und Übelkeit. All das entfällt bei lokaler Anwendung des Wirkstoffs. Ob das geringere Nebenwirkungspotenzial auch mit einer geringeren Wirksamkeit erkauft werden muss, versuchten Dermatologen aus Deutschland zu klären (Brit J Dermatol 2013, 169 (3): 704-708).

Sie behandelten randomisiert 74 Patienten mit moderater bis schwerer Psoriasis über sechs Wochen lokal (n = 38) oder systemisch (n = 36). Als moderat bis schwer galten Erkrankungen ab einem PASI(Psoriasis Area and Severitiy Index)-Wert von 12 und/oder einer Ausdehnung der Plaques auf 10% der Körperoberfläche.

Die Probanden schluckten zwei Stunden vor Bestrahlung 0,5?0,7 mg/kg KG 8-MOP oder badeten 20 Minuten die betroffenen Areale in 150 ml einer warmen 0,0001%-igen 8-MOP-Lösung.

Die UV-Bestrahlung startete bei systemischer PUVA mit einer Dosis von 0,5-1,5 J/cm3, bei lokaler PUVA mit 0,2-0,5 J/cm3. Wiederholt wurde die Prozedur drei- bis viermal pro Woche, wobei die UV-Dosis jede Woche um maximal 0,5 J/cm3 stieg. Der Behandlung schloss sich ein vierwöchiges Follow-up an.

Ähnlich gut wirksam

Sechs Wochen durchgehalten haben 30 Patienten mit Bade-PUVA sowie 21 mit systemischer PUVA. Nebenwirkungen ließen drei Probanden mit lokaler und fünf mit systemischer Behandlung vorzeitig aufhören.

Doch bei allen hatte sich nach sechs Wochen das Hautbild deutlich gebessert. Dabei stellten sich beide Methoden als ähnlich wirksam heraus, in der Intention-to-treat (ITT)- wie auch in der Per-Protocol (PP)-Analyse (p = 0,389 bzw. p = 0,422).

In der ITT-Population sank der PASI in der Bade-PUVA-Gruppe median von 16,4 auf 4,2 und in der systemisch behandelten Gruppe von 15,3 auf 5,8, in der PP-Population von 16,4 auf 2,3 bzw. 13,0 auf 2,6.

Beide PUVA-Verfahren sind gemäß dieser prospektiven, randomisierten Studie bei Psoriasis ähnlich gut wirksam. Die Bade-PUVA-Therapie schnitt sogar etwas besser ab als das systemische Protokoll, wenn auch nicht signifikant.

Nach Meinung der Studienautoren ist die Bade-PUVA-Therapie trotz des relativ hohen Zeitaufwandes nicht nur eine der ökonomischsten, sondern auch eine der effektivsten Psoriasis-Behandlungen. (dk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Delphi-Konsensleitlinie

Evidenzbasierte Empfehlungen zum Management des Melasmas

Niederländische Kohortenstudie

Chronischer Pruritus plagt ältere Menschen häufig

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Abb. 1: Weniger als 50% der Systemtherapie-geeigneten Patientinnen und Patienten werden auch eine Systemtherapie beginnen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Atopische Dermatitis

Optimale Krankheitskontrolle mit der richtigen Behandlung für höhere Patientenzufriedenheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH und Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse