Magen-Darm-Probleme gibt’s mit Fentanyl-Pflaster nicht

BERLIN (gvg). Ein Fentanyl-Pflaster ist eine sichere und gut verträgliche Alternative zu nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und zu nicht als Betäubungsmittel eingestuften Opioiden. Darauf hat der Schmerztherapeut Dr. Jan-Peter Jansen hingewiesen.

Veröffentlicht:

Jansen arbeitet an einem schmerztherapeutischen Zentrum in Berlin, an dem Kollegen 3000 Schmerzpatienten betreuen. Bei Patienten mit schweren chronischen Schmerzen ist für ihn auf ein Fentanyl-Pflaster kaum zu verzichten.

Die bei Opioiden häufig vorkommende Obstipation sei bei der transdermalen Applikation in der Praxis nur selten ein Problem. Und die von den NSAR bekannten kardiovaskulären und gastrointestinalen Probleme gebe es bei Fentanyl gar nicht. Darauf wies Jansen auf der vom Unternehmen ratiopharm unterstützten Einführungsveranstaltung für das generische Fentanyl-Pflaster Fentanyl-ratiopharm® Matrixpflaster.

Kritisch äußerte sich der Schmerzexperte zum Stufenschema der Weltgesundheitsorganisation WHO, bei dem zunächst niedrigpotente Schmerzmittel verwendet werden, die bei nicht ausreichender Wirksamkeit durch höherpotente Schmerzmittel ersetzt werden. Besonders die im WHO-Schema auf der Stufe 2 angesiedelten, nicht als Betäubungsmittel angesehenen, niedrigpotenten Opioide hält Jansen für eher problematisch. Er orientiere sich in der Praxis eher an der Stärke der Schmerzen als an der Stufe.

Einige weit verbreitete Vorurteile über die Pflastertherapie mit Fentanyl hält Jansen für unbegründet. Er wies besonders darauf hin, daß es für die Akutversorgung in medizinischen Notfällen keinen Unterschied mache, ob ein Patient Fentanyl-Pflaster benutze oder nicht: "Es gibt kein Medikament, das Ärzte bei einem Fentanyl-Patienten im Notfall nicht einsetzen können". Das gelte auch für die notfallmäßige Morphintherapie, etwa bei Herzinfarkt, betonte Jansen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kinderpalliativmedizin

Sterbebegleitung junger Patienten und ihrer Familien

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick