Stressbewältigung

Management des Verzichtens ist gefragt

Nicht zuwenig Freizeit ist oft die Ursache für Stress, sondern die Neigung dazu, sie permanent zu überladen.

Veröffentlicht:

REGENSBURG. Krankenkassenstatistiken legen eine Zunahme stressbedingter Befindlichkeits- und Gesundheitsstörungen nahe. Was kann der Einzelne für sich dagegen tun?

Eine Antwort auf diese Frage hat Privatdozent Dr. Volker Busch, Universitätsklinikum Regensburg, bei einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und Apotheker in Regensburg gegeben. Während der Einzelne die durch äußere Umstände wie vor allem die der Arbeitswelt auf ihn einwirkenden Belastungen oft kaum ändern kann, bieten die individuellen Ressourcen erheblichen Gestaltungsspielraum, versicherte der Psychiater.Zum Problem werde Stress erst dann, wenn er individuelle Ressourcen anhaltend überfordert, Anspannung und Entspannung aus dem Gleichgewicht geraten, erinnerte Busch.

Nach seinen Angaben sind es vor allem drei Faktoren, die das Ressourcenpotenzial und damit die Stresstoleranz mehren: Die Fähigkeit zur klugen Regeneration, das Vermögen, Einstellungen zu wählen, die unabänderliche Gegebenheiten leichter oder gar positiv gestimmt ertragen lassen sowie die Sicherstellung tragfähiger sozialer Verbundenheiten. Intensive und regelmäßig gepflegte Beziehungen seien eine wichtige Ressource, die allein schon durch ihre Existenz als Stresspuffer dienen.

Wer auch seine Freizeit einem engen Terminkalender oder einem perfektionistischen Leistungsdenken unterwerfe, minimiere ihr regeneratives Potenzial, mahnte Busch bei der Veranstaltung von Ärztlicher Kreisverband Regensburg und Bayerischer Apothekerverband e.V.. Nicht zuwenig Freizeit sei das Problem, sondern die Neigung dazu, sie permanent zu überladen. Da hilft kein Zeit-, sondern eher ein Verzichtsmanagement. (wst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Elektronische Patientenakte

ePA wird zur Pflicht: Worauf es für Praxen jetzt ankommt

Janusköpfig

Wie KI in der Kardiologie eine echte Hilfe sein könnte

Lesetipps
Ein Arzt legt einem Jungen eine Manschette um den rechten Arm.

© Halfpoint / Stock.adobe.com

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel