Kommentar zur Hypoglykämie-Studie

Mehr Individualität wagen

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:

Manche Senioren mit Typ-2-Diabetes profitieren auch mit 80 noch von einer normnahen Blutzuckereinstellung. Doch für viele ältere Patienten kann ein so strammes Therapieregime lebensgefährlich werden.

Obwohl von den Fachgesellschaften längst individuell gelockerte Therapieziele für ältere, multimorbide Diabetiker empfohlen werden, lag der HbA1c-Wert jedes zweiten Patienten mit erhöhtem Hypoglykämierisiko in einer USStudie unter 7 Prozent.

Auch in Deutschland nehmen infolge intensiver Diabetestherapie schwere Hypoglykämien vor allem bei älteren, komorbiden Patienten weiter zu, wie eine Studie aus NRW zeigt.

Um genau dies zu vermeiden, hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) für ältere Patienten mit Typ-2-Diabetes das HbA1c-Ziel bis auf 8 Prozent angehoben. Kommen Komorbiditäten und längere Krankheit hinzu, kann auch ein Fenster zwischen 7,5 und 8,5 Prozent angebracht sein.

Denn das Risiko für schwere Unterzuckerungen steigt unter anderem mit dem Alter und bei eingeschränkter Nierenfunktion. Zudem werden Hypoglykämiesymptome schwächer und damit später erkannt.

Sicher ist das Ausloten individueller HbA1c-Bereiche aufwendig, doch es lohnt sich für diese Patienten ganz besonderes. Denn oberstes Therapieziel ist laut Leitlinie die Vermeidung schwerer Hypoglykämien.

Lesen Sie dazu auch: Unterzuckerung: Plädoyer für individuelle Therapien im Alter

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung