KOMMENTAR

Mehr Krebsvorsorge bei HIV-Infizierten!

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Krebs war in den 90er Jahren bei HIV-Infizierten noch kein Thema. Das hat sich geändert. Durch die sehr erfolgreiche antiretrovirale Kombinationstherapie leben die HIV-Infizierten länger. Damit steht inzwischen offenbar ausreichend Zeit zur Verfügung, die etwa nach einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) für die Entwicklung des Analkarzinoms aus den Vorstufen - den analen intraepithelialen Neoplasien - erforderlich ist.

Dass derzeit auch in Deutschland ein Anstieg der Zahl HIV-infizierter Homosexueller mit Analkarzinom zu beobachten ist, sollte Anlass genug sein, mehr als bisher für Prävention und Vorsorge-Untersuchungen zu werben.

Prävention deshalb, weil HIV-Infizierte wegen der geschwächten Immunabwehr durch reduzierte T-Zellen empfänglicher für eine Infektion mit HPV sind. Und: weil häufig wechselnder rezeptiver Analverkehr eine der bedeutendsten Risikofaktoren für eine Infektion mit dem Virus ist.

Und um Vorstufen oder Tumoren frühzeitig zu entdecken, sollten regelmäßig Vorsorge-Untersuchungen etabliert werden. Das empfiehlt auch Professor Norbert Brockmeyer vom Kompetenznetz HIV/Aids seit Langem. Grundlage dieser Empfehlung sind Daten aus der prospektiven Studie "Evaluation der HPV-Besiedelung bei HIV-positiven Männern, die Sex mit Männern haben" an der RuhrUniversität in Bochum. Krebs bei HIV-Infizierten ist längst zum Thema geworden.

Lesen Sie dazu auch: Vermehrt Anal-Ca bei homosexuellen HIV-Infizierten

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?